Das sagen Trierer Stadtratsfraktionen

Sven Teuber, SPD: "Für die Trie rer SPD ist die sich immer weiter verschärfende Situation auf dem Wohnungsmarkt eine der größten Herausforderungen in der Stadt. Eine Explosion der Bodenpreise führt zwangsläufig, neben den immer stärker ansteigenden Bauvorgaben wie der Energieverordnung zu horrenden Baupreisen, die unbezahlbare Mieten hervorbringen.

Daher plädiert die Trie rer SPD für eine konsequente Flächenausweisung im Flächennutzungsplan, um die erforderlichen 500 Wohneinheiten pro Jahr flächenmäßig umsetzen zu können. Diese Größe ist erforderlich, um den absehbaren Bedarf abdecken zu können."

Susanne Kohrs, Die Linke:
"Die Wertsteigerung der Baugrundstücke ist eindeutig positiv für die Stadt und ein Indikator für die Attraktivität Triers. Dies ist für Grundstücksbesitzer eine gute Nachricht. Sozialpolitisch ist der Preisanstieg ein großes Problem: Darum fordert Die Linke, eine Widmungskategorie ,geförderter Wohnbau\' einzuführen: Hier können bei Umwidmungen Grundstücksflächen für den Wohnbau verwendet und Kostenobergrenzen gesetzt werden. Gentrifizierungsprozesse wie in Trier-West müssen rückgängig gemacht werden, denn sie erhöhen die Gefahr einer Mietblase und tragen somit zur Wohnraumknappheit bei."

Peter Spang, FWG:
"Die Grundstücks- und Mietpreise in Trier sind für viele Familien und Rentner nicht mehr bezahlbar. Stadt und Land sind offenbar endlich aufgewacht und wollen ihre Wohnungspolitik wieder reaktivieren. Für viele Einkommensschwächere kommt das leider zu spät. Während die Kaufkraft der durchschnittlichen Einkommen sinkt, steigen gleichzeitig die politischen Anforderungen an Neubauten: Explodierende Mieten und Wohnungsmangel in Trier sind daher auch das Ergebnis zu hoher Anforderungen bezüglich Architekturvorgaben, Barrierefreiheit oder energetischer Standards. Der Verfall der städtischen Wohnungen einerseits und die Entwicklung neuer Wohngebiete ohne Sozialquoten haben indes dafür gesorgt, dass der örtliche Wohnungsmarkt immer weiter auseinander gedriftet ist. Die Renovierung städtischer Häuser sollte man für Familien steuerlich noch deutlicher begünstigen."
Tobias Schneider, FDP: "Die Bodenrichtwerte sind tatsächlich in bestimmten, sehr nachgefragten Gebieten über das übliche Maß hinaus gestiegen. Auch wir sehen hierin eine bemerkenswerte Entwicklung. Es wurde und wird weiterhin sehr viel neuer Wohnraum in Trier geschaffen. Die Bauanträge für Geschosswohnungsbau sind auf einem hohen Niveau. Auch die neuen Innenentwicklungskonzepte, die eine höhere Nachverdichtung in Trier ermöglichen sollen, sehen wir positiv. Es fehlen tatsächlich günstige Miet- und Eigentumswohnungen für einkommensschwächere Familien. Die Verantwortung nur auf den Investor abzuschieben, ist zu kurz gegriffen: Stadt und Verwaltung stehen hier in der Verantwortung. Die derzeit einzige Möglichkeit sehen wir in der zur Verfügungstellung von städtischen Liegenschaften zu vergünstigten Kaufpreisen an Investoren, die mit der Verpflichtung einhergehen, dass entsprechend günstigere Miet- und Eigentumswohnungen geschaffen werden." fgg
Die Fraktionen von CDU und Grünen haben unsere Anfrage nicht beantwortet.

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