Verkehr Das sagt die Polizeiinspektion Saarburg

Wie sind die mehr als zwei Jahre Baustellenzeit aus polizeilicher Sicht gelaufen?

Stephan Wagner, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Saarburg, stellt dar: „Die Polizei Saarburg stand bereits vor dem Beginn der Maßnahme in einem ständigen Austausch und Kontakt mit den kommunalen und behördlichen Verantwortlichen.“

Wie auch in vergangenen Veröffentlichungen dargestellt, müsse die Polizei leider feststellen, insbesondere auch bei solch großen Bauprojekten im Straßenverkehr, dass sich nicht alle Verkehrsteilnehmer an die bestehenden Regelungen – Sperrungen und Umleitungen – halten.

Wie bereits in dem gemeinsamen Appell der Polizei und Verbandsgemeinde ausgeführt, wurde hier bei der Verbandsgemeinde auch Beschwerde über abgestellte Pkw geführt, die eine Durchfahrt für andere Verkehrsteilnehmer erschwerten.

Durch verschiedene Konstellationen (Erreichbarkeiten für die ortsansässigen Unternehmen, Bustransfer der Schüler in Richtung Saarburg oder Orscholz) konnte die Ortsdurchfahrt nicht komplett gesperrt werden.

Die von der Polizei und den Ordnungsbehörden durchgeführten Kontrollen, der gemeinsame Appell in den Medien und die Ausführungen unter anderem bei Bürgerversammlungen, führten nicht zu einer gänzlichen Verhinderung von festzustellenden Ordnungswidrigkeiten.

Bei polizeilichen Überprüfungen war eine tatsächliche Steigerung des Verkehrs auf den ausgewiesenen Umleitungsstrecken festzustellen.

Die Unfallzahlen im Bereich der ausgewiesenen Umleitungsstrecke stiegen merklich an. Nach jeweils rund 15 Verkehrsunfällen im Bereich der L 132 Kahren-Saarburg in den Jahren vor der Baustelle, war hier in 2019 eine Verdoppelung der Unfälle auf 32 polizeilich aufgenommene Verkehrsunfälle festzustellen.

Gab es viel Ärger?

Es gab Beschwerden der Anwohner und Beschwerden von Personen, denen die Durchfahrt verboten war. Merklich weniger Beschwerden wurden aus dem Bereich der durch die Umleitung betroffenen Ortschaften an die Polizei gerichtet.

Was waren die Forderungen der Bürger diesbezüglich an die Polizei?

Forderungen aus den betroffenen Bereichen waren Durchfahrts-, Park- und jeweils Geschwindigkeitskontrollen. Entsprechende Kontrollen der Polizei zur Überwachung des Durchfahrtsverbots fanden statt, dabei wurde gegenüber den eingesetzten Kräften unterschiedlichste Verhaltensweisen entgegengebracht. Wagner: „Ein Teil der Anwohner begrüßte die Kontrollen, andere Teile der Anwohner lehnten diese unmissverständlich ab.“

Entsprechende langfristige Geschwindigkeitsüberprüfungen im betreffenden Bereich des Kindergartens Trassem wurden durchgeführt. Dabei ergaben die Wochenmittel in beide Fahrtrichtungen keine Notwendigkeiten zur Durchführung weiterer polizeilicher Maßnahmen.

Neben den oben geschilderten Ordnungswidrigkeiten bearbeitete die Polizei auch Strafanzeigen, welche im Zusammenhang mit der Baustelle stehen.

Neben Unfallfluchten, kam es auch zu Nötigungshandlungen und offenen und anonymen Beleidigungen.

Armin Görgen, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Saarburg führt abschließend aus: „Einer der traurigen Höhepunkte dürfte eine Ansprache von Anwohnern an vermeintliche Verkehrssünder gewesen sein. Diese entwickelte sich zu einer Schlägerei in dessen Verlauf vier Personen Verletzungen davontrugen. Letztlich musste festgestellt werden, der vermeintliche Verkehrssünder nutzte die Straße absolut berechtigt.“

Stephan Wagner führt abschließend aus: „Die Situation ist und war für alle Seiten nicht einfach, wir hätten uns jedoch etwas mehr Gelassenheit und gegenseitiges Verständnis gewünscht.“

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