Das Sammeln beginnt

Die Kultur-Aktie 2007 ist da! Die handsignierten Siebdrucke nach zwei Originalen des Oberbilliger Künstlers Manfred Freitag sind für 50 beziehungsweise 100 Euro erhältlich. Der Verkaufspreis fließt in das Kapital der Trierer Kulturstiftung.

 Druckfrisch: Ulrich Holkenbrink, Manfred Freitag und Hans-Hermann Kocks (von links) präsentieren die Kultur-Aktie 2007. TV-Foto: Christiane Wolff

Druckfrisch: Ulrich Holkenbrink, Manfred Freitag und Hans-Hermann Kocks (von links) präsentieren die Kultur-Aktie 2007. TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. Aus 15 fein abgestimmten Farbschichten besteht der Din-A4-Siebdruck, den die Trierer Kultur-Aktie 2007 zu 100 Euro ziert. Neun Schichten waren für die Komposition der 50-Euro-Aktie notwendig. Je 250 Exemplare sind so in aufwendiger Handarbeit in der luxemburgischen Druckerei mit angeschlossener Behindertenwerkstatt "Éilenger KonschtWierk" ehrenamtlich gefertigt worden. Das Material dazu wurde größtenteils von Firmen gespendet. Die großformatigen Originale hat der 1934 in Berlin geborene und heute in Oberbillig lebende Künstler Manfred Freitag der Kulturstiftung Trier zur Verfügung gestellt. Große Erklärungen will Freitag zu den Motiven - eine Landschaftsimpression und ein verfremdeter Blick in einen Raum - nicht abgeben: "Ein Werk, das erschöpfend interpretiert wird, muss gar nicht gemalt werden", erklärte der Träger des städtischen Ramboux-Kunstpreises von 2006 bei der Vorstellung der Trierer Kultur-Aktien im Rathaus.Im vergangenen Jahr hatte die Kulturstiftung Trier ihre ersten Aktien herausgegeben, damals mit zwei Motiven des Trierer Künstlers Werner Persy. Zweck der Aktien ist, das Kapital der Stiftung aufzubauen, um aus den Erträgen der Geldanlage künftig Kulturprojekte fördern zu können. Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink dankte dem renommierten Maler, Grafiker und Glasmaler Freitag für dessen Unterstützung. "Kunst erhält durch Menschen wie Sie einen Rückhalt in Trier", sagte Holkenbrink. Auch die Stiftungsförderer und -mitglieder Volksbank und Sparkasse, das städtische Kulturbüro und das Trierer Marketingbüro "Agenturhaus" trügen zum "gemeinsamen Wirken" bei. Hans-Hermann Kocks, Hauptgeschäftsführer der HWK und Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung, wies darauf hin, dass Ausgaben für Kultur immer eine freiwillige Leistung von Bund, Land und Kommune seien und daher häufig vom Rotstift bedroht. "Unsterblichkeit kann man in Trier erlangen, wenn man sein Erbe unserer Stiftung vermacht", versprach Kocks und verwies auf die Möglichkeit, mit dem eigenen Vermögen eine Unterstiftung unter dem Dach der Kulturstiftung zu begründen.Die Kultur-Aktien sollen in jährlicher Folge herausgegeben werden. "So besteht die Möglichkeit, sich eine Sammlung zeitgenössischer Werke von Künstlern der Region zu schaffen", betonte Kocks. Die Aktie im Din-A3-Format zieren links der vom Künstler handsignierte und nummerierte Din-A4 große Siebdruck und rechts der Wert der Aktie sowie das Logo der Kulturstiftung. Im gleichen Layout sind die Aktien des Vorjahres gestaltet, von denen noch Restexemplare erhältlich sind. Exemplare der limitierten Auflage von je 250 Kultur-Aktien zu 50 oder 100 Euro können erworben werden im Internet unter www.kulturstiftung-trier.de oder per Telefon unter 0651/207-102. Zudem haben die Sparkasse in der Simeonstraße und die Volksbank in der Herzogenbuscher Straße, am Stockplatz und in Tarforst Verkaufsstellen eingerichtet. Kulturstiftung Trier Die Kulturstiftung Trier gründete sich 2004 mit einem Stiftungskapital von 50 000 Euro. Gründungsjahr und 2005 dienten der Konstitution und der Konzeption der Projekte. 2006 wurden neben der ersten Kultur-Aktie weitere Projekte vorgestellt: "Kultur-Engel" aus Wirtschaft und Gesellschaft sollen Kunstschaffende mit Know-how und über Netzwerke fördern, "Kulturstifter" kann werden, wer mit mindestens 2500 Euro bei der Stiftung einsteigt. Durch ihre Aktionen konnte die Stiftung bis 2007 ihr Kapital auf 100 000 Euro verdoppeln, bis 2008 sollen es 200 000 Euro sein. Ist das Kapital auf 250 000 Euro angewachsen, beginnt die aktive Förderung von Kulturprojekten. Zweck der Stiftung "die Förderung und Bewahrung der Kunst und Kultur in Trier", Vorstandsvorsitzender ist Hans-Hermann Kocks, Stellvertreter Kulturdezernent Holkenbrink, dem Stiftungsrat sitzt Oberbürgermeister Jensen vor.

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