Das Schachbrett gehört zum Leben

Trier-Süd · Am heutigen Freitag, 22. November, wird das Aushängeschild der Schachgesellschaft (SG) Turm Trier 1877, Horst Pätzold, 80 Jahre alt. 50 Jahre lang hat er sich mit dem Schachspiel geistig fit gehalten.

 Ein Leben ohne Schach kann sich der Trierer Horst Pätzold nicht vorstellen. Das Spiel hat ihn geistig jung gehalten. TV-Foto: Dietmar Scherf

Ein Leben ohne Schach kann sich der Trierer Horst Pätzold nicht vorstellen. Das Spiel hat ihn geistig jung gehalten. TV-Foto: Dietmar Scherf

Trier-Süd. Horst Pätzold wird als der älteste Schachspieler der Stadt bezeichnet. Das Spiel hat es ihm seit 50 Jahren angetan. Er spielt regelmäßig in und für die SG, gilt als zuverlässig und ist erfolgreich in der A-Klasse. Mit großer Freude nimmt er immer noch an den angebotenen Turnieren teil. "Jetzt habe ich mich wieder für die Deutsche Meisterschaft im August kommenden Jahres in Bad Neuenahr angemeldet", erzählt der rüstige Rentner. Dass er dabei kaum eine Chance auf die vorderen Ränge hat, stört ihn nicht. Für ihn zählt allein der olympische Gedanke: "Dabei sein ist alles."
Menschen ganz nah


Seine Plätze im hinteren Drittel der Rangliste und weitab von den Preisgeldern lassen ihn kalt. Er fiebert halt der Turnieratmosphäre entgegen. "Oft bin ich im Jahr in Dresden, Erfurt oder Bad Bertrich und Bad Neuenahr unterwegs zu mehrtägigen Meisterschaften bei denen ich mich fünf bis sechs Stunden beim Schachspiel konzentrieren muss", sagt der Spieler. Bei den Vereinsmeisterschaften spielt der Senior auch gerne gegen den zehn- bis 14-jährigen Nachwuchs. Dabei lernen die Jüngeren immer wieder und gewinnen an Erfahrung - sind aber nicht chancenlos. "Gerne gebe ich mein Wissen und Können an den Vereinsnachwuchs weiter, der beachtlich ist," sagt der 80-Jährige. Etwa die Hälfte der rund 170 Vereinsmitglieder seien noch Jugendliche. Der Pressesprecher der SG, Franz-Josef Meyer, bezeichnet Pätzold als fairen Sportsmann und liebenswerten Menschen.
Der einstige Außendienstmitarbeiter eines Versandhandels kam vor 52 Jahren aus beruflichen Gründen nach Trier. Dort fand er gleich, nach einem kurzen Gastspiel in einem Gesangverein, den Weg zur SG. Heute erinnert er sich: "Das Schachspiel habe ich von meinem Vater gelernt und damals immer verloren." Lernen könne er heute nichts mehr, sondern er spiele seine Erfahrung aus. Ein ganz besonderes Erlebnis konnte er im Jahre 1977 für sich verbuchen. Zum 100-jährigen Bestehen des Vereins war der Vizeweltmeister Viktor Kortschnoi zu Gast in Trier. Damals konnte Pätzold mit 35 anderen Kollegen in einem Simultanturnier gegen ihn antreten. Ganz besonders wichtig sind für den 80-Jährigen die Schnapszahlen, die ihn durch sein Leben begleiten. So ist er zum Beispiel am 22.11.33 geboren und konnte 99 seinen 66. Geburtstag feiern. Seinen 80. Geburtstag feiert er im kleinen Kreis in Berlin. Herzlichen Glückwunsch. dis

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