Trier Das Moselstadion in Trier

Trier · Ein großes Wohnzimmer für den Trierer Sport – und das seit 1930: Das Moselstadion hat große Fußball- und Konzert-Momente erlebt. Aber im Alltag bietet die größte Sportstätte der alten Stadt noch viel mehr.

 Moselstadion.  Luftaufnahme

Moselstadion. Luftaufnahme

Foto: Hans Kraemer

Oberste Platzwart-Regel, eigentlich überall: Auf den gepflegten Rasenplatz darf niemand, der dort nichts zu suchen hat. Kleine Ausnahme: Wenn Eintracht Trier mal aufsteigt - wie am 14. Juni vor den 8300 Zuschauern im ausverkauften Moselstadion -nach dem 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers – dürfen auch mal die Fans auf den heiligen Rasen. Da drückt auch Sascha Quint, Platzwart im Moselstadion, mal ein Auge zu.

Das sind für Eintracht-Fans Momente für die Ewigkeit, fürs persönliche Best-of-Langzeitgedächtnis. Wie zu Zweitliga-Zeiten, die vor 20 Jahren losgingen. Oder wie in der Pokal-Wundersaison 1997/98, als sich Drittligist Eintracht Trier zuerst zum Uefa-Cup-Sieger-Besieger, dann zum Champions-League-Sieger-Besieger aufschwang – und sich Dortmund und Schalke sich zumindest damit trösten konnten, dass der Erzrivale im Moselstadion auch nichts zu melden hatte. Die vor dem DFB-Pokal-Halbfinale 1998 errichtete Flutlichtanlage erinnert heute noch an die Sternstunden. Noch voller war’s im – 1930 noch unter dem Namen „D’ham“ gebauten Stadion  – in den 1950ern: So sahen 23.000 Zuschauer im Jahr 1953 das Oberliga-Spiel zwischen der Eintracht und Fritz Walters 1. FC Kaiserslautern, der FCK wurde in jenem Jahr Deutscher Meister. 

Immer wieder mal gab es Neubau-Diskussionen, vor allem in den Zweitliga-Jahren 2002 bis 2005 – nach zwei Abstiegen in Folge waren die weit gediehenen Pläne aber vom Tisch. So versprüht die Haupttribüne noch etwas Charme der 1960er – auch wenn die Schalensitze, die Erweiterung der Tribüne (2002) und die Gastronomie im VIP-Bereich natürlich viel neuer sind. Die manuelle Anzeigentafel ist fast schon Kult, nicht nur, weil sie etwas weniger Wartung benötigt: Die elektronische Videowall ist seit Jahren defekt, laut SVE soll es aber in der Regionalliga demnächst eine funktionierende geben.

Aber Triers größte Sportanlage ist viel mehr als nur Heimstätte der ersten Mannschaft von Eintracht Trier oder in der Vergangenheit auch mal legendärer Konzertort (Weltstar Prince spielte dort 1992 vor 17.000 Zuschauern).

 Das Flutlicht wurde 1998 installiert.

Das Flutlicht wurde 1998 installiert.

Foto: Hans Kraemer
 Das Basketballfeld auf dem Moselstadion-Gelände. 

Das Basketballfeld auf dem Moselstadion-Gelände. 

Foto: Hans Kraemer
 Platzwart Sascha Quint (Sportamt Trier) neben der Beschallungsanlage.

Platzwart Sascha Quint (Sportamt Trier) neben der Beschallungsanlage.

Foto: Hans Kraemer
 Im März 2022 eröffnet: der Bewegungsparcours mit 12 Stationen.

Im März 2022 eröffnet: der Bewegungsparcours mit 12 Stationen.

Foto: Hans Kraemer
 VIP-Bereich hinter der Haupttribüne. Die Laufstrecke führt darunter durch.

VIP-Bereich hinter der Haupttribüne. Die Laufstrecke führt darunter durch.

Foto: Hans Kraemer
 Der Eingang für die Gästefans – in der Oberliga nicht immer benötigt.

Der Eingang für die Gästefans – in der Oberliga nicht immer benötigt.

Foto: Hans Kraemer
 Einmal durchkneten, bitte: Der Physioraum im Moselstadion.

Einmal durchkneten, bitte: Der Physioraum im Moselstadion.

Foto: Hans Kraemer
 Moselstadion. Panorama

Moselstadion. Panorama

Foto: Hans Kraemer

Auf der Anlage, die vom Sportamt der Stadt Trier gepflegt und unterhalten wird, sind täglich Hunderte Sportler im Einsatz. Neben den zwei Naturrasenplätzen gibt es einen Kunstrasenplatz (gebaut 2003, saniert 2016), einen Tennenplatz mit Kugelstoß-, Diskus- und Hammerwurfanlagen und ein Basketballfeld. Von vielen Läufern wird auch die 1250-Meter-Rundlaufstrecke mit Finnenbahn genutzt. Neueste Attraktion ist ein Bewegungsparcours mit zwölf Stationen, der Ende März 2022 eröffnet wurde. Die Gesamtfläche der Anlage umfasst 93.500 Quadratmeter. Nutzer sind neben Vereinen wie der Eintracht, dem Silvesterlaufverein, dem TV Germania oder dem PST auch viele Schulen, Kitas und Freizeitsportler.

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