"Das war unsere beste Spielzeit"

Pluwig · Mit "Im Tal des Todes" haben die Karl-May-Freunde 13 500 Zuschauer zur Pluwiger Freilichtbühne gelockt. Verein und Publikum loben die "unheimliche Leistungssteigerung" der Darsteller. Die Vorzeichen für die Saison 2015 sind zudem gut: Die Jugend ist im Ensemble etabliert und die meisten Sponsoren bleiben an Bord.

Pluwig. Dicke Regentropfen, die ersten seit Wochen, prasseln auf die Holzkulissen am Pluwiger Steinbruch herab. Ein Dutzend Männer in Regenjacken hebt Bretter auf einen Anhänger. "Der Himmel weint, weil wir nicht mehr spielen", scherzt Rüdiger Lamberty, Kassenwart und Old-Firehand-Darsteller bei den Karl-May-Freunden Pluwig. Mit seinen Kollegen baut er die Zuschauertribüne ab.
Die siebte Auflage der Karl-May-Festspiele ist nun beendet. Für den Vereinsvorsitzenden Edwin Christen war es "unsere bisher beste Spielzeit". Zu den zehn offiziell vermarkteten und allesamt ausverkauften Aufführungen von "Im Tal des Todes" - zwei Vorstellungen gab es für Sponsoren - kamen laut Christen insgesamt 13 500 Zuschauer, etwa so viele wie 2011. "Ich kann mir aber vorstellen, dass die Nachfrage 2015 noch steigt. Für den letzten Sonntag hätten wir locker 2000 statt 1200 Karten verkaufen können."
Garant für den Zuspruch sei auch das gute Wetter gewesen. "Wir hatten noch nie eine Spielzeit ohne Regen", erinnert sich Lamberty. Die Leistung der Darsteller sei "super" gewesen, lobt Christen. Auch die neun Jugendlichen hätten sich "nahtlos ins Ensemble eingefügt". Dass die Handlung für Kinder vielleicht etwas zu komplex war, gibt Christen gern zu. "Das lag auch an den 40 Sprechrollen". Das Stück sei "nah am Buch dran" gewesen, "Karl-May-Fans fanden das toll".
Vom Publikum gab es viel Lob (siehe Extra), etwa für die temporeiche Vorstellung der Reiter. Der Sturz einer Reiterin bei der Premiere sei "zum Glück glimpflich ausgegangen", sagt Christen. Die junge Frau habe nur Prellungen erlitten. Insgesamt sieht der Vereinschef eine "unheimliche Steigerung" gegenüber früheren Spielzeiten: "Wir haben in der Szene unseren Namen noch einmal aufpoliert". Christen ist stolz auf die etwa 100 Aktiven, die vor und hinter den Kulissen die Festspiele gestemmt haben: "Wir sind schließlich immer noch Laien."
4000 Arbeitsstunden steckten in der Saison 2013, sagt Christen. Jetzt müssten noch Tribüne, Dekoration und Beschilderung verschwinden: "Das ist eine gute Woche Arbeit." Viel Zeit und Geld hat der Verein auch schon vor der Saison in die Anlage gesteckt, die er für 25 Jahre gepachtet hat. Von 50 000 Euro für den barrierefreien Umbau müssen die Karl-May-Freunde die Hälfte schultern. "Dazu kommen Unterhaltungskosten wie Strom oder Versicherung", sagt Christen. Trotz der hohen Besucherzahl erwartet er daher, "dass wir knapp die schwarzen Zahlen erreichen". Die Spielzeit hat den Verein etwa 100 000 Euro gekostet. Dass für die nächste Saison 2015 "ein Großteil der Sponsoren wieder dabei sein will", ist für Kassenwart Lamberty daher ein wichtiges Signal. Die Vorbereitungen laufen 2014 an, dann gibt es auch wieder ein Sommerfest.
Weitere Berichte und Fotos von den Karl-May-Festspielen Pluwig gibt es im Internet unter www.volksfreund.de/karlmay
Extra

Viel Lob für ihr Stück "Im Tal des Todes" haben die Karl-May-Freunde Pluwig auf ihrer Facebook-Seite bekommen: "Es war wieder eine traumhafte Aufführung. Freuen uns schon auf 2015", schreibt Michaela Wanken. "Da wurden nicht nur Jugenderinnerungen an die erste große Liebe Winnetou und Old Shatterhand wach. Bravo an das ganze Team", lobt Susanne Steinebach-Mung\\'aro. Beatrix Neimes ergänzt: "Wetter passte, Stimmung gut, prima organisiert." Lob gab es auch auf www.karl-may-freunde.de, etwa von "Hobble Frank" aus Mörschied: "Man merkt, mit wie viel Hingabe ihr bei der Sache seid. Pyrotechnik und Reiterei, Hut ab!" Der Pluwiger Ortschef Wolfgang Annen meint: "Mit dieser Spielsaison haben die Karl-May-Freunde ein neues Niveau erreicht." red

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