Das Warten geht weiter

Trier-Feyen · Die geplanten Baumaßnahmen an der Grundschule Feyen stehen unter keinem guten Stern. Obwohl die Arbeiten bereits im Mai 2012 vom Stadtrat genehmigt wurden, muss der Beginn nun infolge von Personalmangel beim Amt für Gebäudewirtschaft auf den Sommer 2017 vertagt werden. Das teilte Ortsvorsteher Rainer Lehnart dem Ortsbeirat Feyen/Weismark in der jüngsten Ortsbeiratssitzung mit.

Trier-Feyen. Rainer Lehnart ist stinksauer. Vor kurzem musste er erfahren, dass der vom Stadtrat im Mai 2012 beschlossene geplante Anbau an die Grundschule Feyen, die barrierefreie Erschließung der Schule sowie deren energetische Sanierung zum wiederholten Mal verschoben werden müssen. Als Grund dafür habe die Verwaltung personelle Engpässe angegeben.
In einem empörten Brief, der dem Trierischen Volksfreund vorliegt, wandte sich Rainer Lehnart sowohl an Oberbürgermeister Wolfram Leibe als auch an Baudezernent Andreas Ludwig. Mit dieser abermaligen Verschiebung werde nicht nur seine Glaubwürdigkeit als Ortsvorsteher, sondern auch die der Politik und der Verwaltung insgesamt in Frage gestellt. Dies sei umso ärgerlicher, als dass alle anderen an dem Projekt beteiligten Parteien ihre Hausaufgaben gemacht hätten.
Probleme habe es schon beim Förderantrag an das Land gegeben. Durch Nachfragen und Korrekturen sowie "weiteren mit Reibungsverlusten versehenen Korrespondenzen zwischen Land, Rechnungshof und Stadt" habe sich die Förderzusage um fast drei Jahre verzögert. Glücklicherweise sei die erhoffte Zusage des Landes aber vor einigen Wochen im August eingetroffen, zeigte sich Lehnart erleichtert.
Auch der zur Vorbereitung dienende Ortstermin in der Medard-Schule, die für die Dauer der Bauarbeiten die Kinder aufnehmen sollte, sei bereits im September des vergangenen Jahres erfolgt. Die andauernde "Hängepartie" habe nach Aussage der Schule bei den zu erwartenden Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr zu einem Rückgang um etwa ein Drittel geführt. Lehnart befürchtet, dass die Kosten für die Maßnahme durch die weitere Verschiebung aufgrund von Übergangslösungen und Baukostensteigerungen weiter steigen werden.
In seinem Antwortschreiben, das dem TV ebenfalls vorliegt, bedauert Oberbürgermeister Wolfram Leibe die Verzögerungen. Bedauerlicherweise seien in der Gebäudewirtschaft nicht die personellen Kapazitäten für die bauliche Umsetzung des Projektes gegeben. Leibe sicherte aber zu, dass die Vorbereitungen im kommenden Jahr auf den Weg gebracht werden sollen. Man werde mit der Herrichtung des Ausweichstandortes Medard so rechtzeitig beginnen, dass der Umzug und der Baubeginn der Feyener Grundschule im Sommer 2017 stattfinden können. Zudem soll für das Schuljahr 2016/17 zur Bereitstellung des benötigten Raumangebotes ein Container an der Schule aufgestellt werden. Darüber hinaus sicherte der Oberbürgermeister zu, dass am 19. Januar bei einem Elternabend Mitarbeiter der Stadtverwaltung den Eltern alle offenen Fragen zur Verzögerung beantworten werden.
Im Ortsbeirat besteht nun die Hoffnung, dass mit der Verschiebung auch die konkrete Planung für den Bau einer neuen Kindertagesstätte einhergehen wird. Hier sieht man nun Bürgermeisterin Angelika Birk in der Pflicht, die innerhalb des nächsten halben Jahres einen entsprechenden Beschluss in den Stadtrat einbringen muss. Nur so sei es möglich, Kita und Grundschule als ein Gesamtkonzept zu behandeln.

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