Das Wetter spielt verrückt

TRIER. Nach den Gewitterstürmen von Pfingstsonntag hatte das Wetter über Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg mal gerade einen Tag Ruhe gegeben. Doch immer drückender werdende Schwüle zeigte am Dienstag eine Bedenkliche Entwicklung an. Gegen 18.15 Uhr fegten die ersten Sturmböen über die Dächer.

 Seenlandschaft Pacelli-Ufer: Selbst die Feuerwehr war gestern Abend zeitweise fassungslos.Foto: Hans Krämer

Seenlandschaft Pacelli-Ufer: Selbst die Feuerwehr war gestern Abend zeitweise fassungslos.Foto: Hans Krämer

Im Trierer Stadtgebiet kündigte sich das Unwetter kurz nach 18 Uhr mit ersten Böen und dicken Regentropfen an. Minuten später peitschte der Sturzregen durch die Straßen - begleitet von Blitz und Donner. Schon nach kurzer Zeit gingen in der Einsatzzentrale am St.-Barbara-Ufer die ersten Notrufe ein. Um 19.30 Uhr wurde auf dem Trierer Pacelli-Ufer ein fahrendes Auto von einem Baum getroffen und schwer demoliert. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Leichte Verletzungen erlitt der Insasse eines PKW, der auf der Südallee von einem Baum getroffen wurde. Umstürzende Baum gab es im gesamten Stadtgebiet. Hinzu kamen vollgelaufene Keller. Um 19.30 Uhr hatte Trier rund 60 Freiwille und Berufsfeuerwehr-Leute im Einsatz. Auch im Landkreis wurde gegen 19.30 Uhr Großalarm ausgelöst. In einem Sonderfahrzeug auf dem Hof der Berufsfeuerwehr nahm die für den Kreis Trier-Saarburg zuständige und schnell einberufene "Führungsgruppe technische Einsatzleitung" ihre Arbeit auf. Von dort koordiniert wurden die Einsätze zahlreicher Freiwilliger Wehren in den Verbandsgemeinden des Kreises. Erst gegen 21 Uhr wurde dieser Sonder-Stab wieder aufgelöst. Einsatz-Schwerpunkt in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich war der Wal-Mart Kenn. Das Wasser schoss aus den überlasteten Kanälen und suchte sich den Weg in Innere des Einkaufszentrums. In kurzer Zeit war das Warenhaus zu zwei Dritteln vollgelaufen. 20 Feuerwehrleute und Markt-Personal saugten gegen 19 Uhr mit Pumpen die schmutzige Brühe ab. Die Stromversorgung war zunächst ausgefallen - kam aber wieder in Gang. Wichtig wegen der vielen Kühltruhen. Bei Longuich wurde die B 53 überflutet und musste halbseitig gesperrt werden. Außerdem fiel dort eine Pappel auf eine 20 KV-Leitung und verursachte einen Stromausfall. Probleme gab es auch in der Verbandsgemiende Konz. In der Stadt Konz lief der Keller der Sparkassenzweigstelle voll. Über die B 419 bei Oberbillig legte sich eine dicke Schlammschicht und machte die Straße vorübergehend unpassierbar. Etwas pfleglicher ging das Wetter mit der oft besonders gebeutelten VG Trier-Land um: In Welschbillig wurde das Blechdach einer Scheune teilweise abgedeckt. Auf der B 418 bei Edingen lag ein Baum auf der Straße, und in Langsur liefen Keller voll. Verhältnismäßig wenig passiert war auch in der VG Ruwer. Dort mussten nur einige Bäume von der L 143 zwischen Pluwig und Pluwigerhammer abgeräumt werden. Völlig vom Unwetter "übergangen" worden ist die VG Saarburg und die Hochwaldgemeinden Hermeskeil und Kell. Flächendeckende Stromausfälle meldete das RWE im gesamten Unwetter gebiet. Die Reparatur-Trupps waren bis in die Nacht im Einsatz.

 Das große Aufräumen nach der Flut: In Kenn stand der Wal-Mart zu einem erheblichen Teil unter Wasser.Foto: Joachim Johanny

Das große Aufräumen nach der Flut: In Kenn stand der Wal-Mart zu einem erheblichen Teil unter Wasser.Foto: Joachim Johanny

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