Dem Frühling entgegen

Die tollen Tage sind wieder überstanden, in den Auslagen knubbeln sich Osterhasen, Hühnchen und bunte Eier, und viele Männer kriegen diesen merkwürdigen Blick, sobald in der Ferne die Hinweistafel eines Gartenbaucenters auftaucht.

Ja, ja, der Frühling naht!

Mein Martin hat nun auch diesen Blick drauf. Es ist eine Mischung aus Vorfreude, Sorge und ein wenig Angst vor der selbst auferlegten Plackerei, die bald wieder ins Haus steht.

Gesagt hat er noch nichts, aber heimlich beobachtet er intensiv seine Flora und studiert die nun täglich hereinflatternden Angebote der Gartencenter. Er glaubt wohl, ich merke das nicht.

Da ist etwa eine Ranke, die beginnt ziemlich früh auszuschlagen. Ich weiß, dass die ihm Sorge bereitet, denn es könnte ja nochmals strenger Frost kommen… Oder die abgedeckten Rosen: Er traut sich noch nicht, die Winterschonbezüge zu entfernen - vermutlich aus Angst vor der möglichen Wahrheit, die sich in Form von erfrorenen Stängeln darunter verbergen könnnte. Tja, die Hobbygärtner und der Frühling! Und dabei ist das erst der Auftakt, denn im Sommer, wenn alles "grünt und blüht", geht's erst richtig los. Denn dann drohen Blattläuse, Spinnmilben, Mehltau, Trockenheit oder Hagelschlag. Am besten, dem Treiben still zuschauen und warten, bis der gnädige Herbst kommt.