Dem Glück auf der Spur

TRIER. Man sieht sie derzeit überall: kleine Schweinchen, vierblättrige Kleeblätter, Centstücke und Hufeisen. Was bedeuten die beliebten Glücksbringer überhaupt?

Alle Jahre wieder folgt auf das "Frohe Weihnachten" der Glückwunsch "Ein gutes neues Jahr" - oft begleitet von einem kleinen Geschenk in Form eines Schweinchens oder einem Klee im Blumentopf, der mit Hufeisen, Fliegenpilzen oder einem Schornsteinfeger gespickt ist. Die Wenigsten wissen allerdings, was sie da genau verschenken und warum. Der Schornsteinfeger beispielsweise vertrieb nach altem Aberglauben die im Kamin herumgeisternden Hexen und pflegte am Neujahrsmorgen das Einkassieren seiner Rechnung mit Glückwünschen zu verbinden. Außerdem befreite er den Schornstein, der als die Verbindung von Himmel und Erde galt, von Ruß und Schmutz und sorgte so für frischen Wind. Das Glücksschwein, das in vielen Varianten, aber meist aus Marzipan oder Porzellan zu finden ist, hatte schon im alten Ägypten eine besondere Bedeutung.Der Fliegenpilz war den Germanen heilig

Es galt dort als heilig und wurde den Göttern geopfert. Die Kelten verbanden mit Schweinen das Jenseits, weshalb die Vierbeiner bei keltischen Feiern als Speise dienten. In Europa bedeutete "Schwein zu haben" gut versorgt zu sein, da sie ein wichtiger Fett- und Fleischlieferant waren. Bei wem nun ein Hufeisen über der Türschwelle hängt, dem soll das Glück hold sein, da Pferde in der früheren Zeit sehr wertvoll und Hufeisen teuer waren. Wurde nun solch ein Hufeisen gefunden, galt der Finder deshalb als Glückspilz. An der Türschwelle hängend, zeigt der Bogen nach unten, damit das Glück nicht herausrinnen kann. Das wohl bekannteste Glückssymbol hier zu Lande dürfte das vierblättrige Kleeblatt sein. Allerdings gilt dies nur als glücksbringend, wenn es gefunden wurde, ohne danach zu suchen. In ihm kann das christliche sowie das keltische Kreuz gesehen werden. Beide werden als starke Schutzsymbole verwendet. Allgemein gilt das vierblättrige Kleeblatt als Weltensymbol, welches die vier Himmelsrichtungen und die vier Elemente verbindet. Interessant dürfte vor allem sein, warum in manchen Klee-Glückstöpfen ausgerechnet Fliegenpilze stecken. Immerhin sind diese doch giftig und nicht so selten wie ein vierblättriges Kleeblatt. Der Grund, so vermuten Experten, liegt darin, dass der Fliegenpilz bei den Germanen als heilig galt und als Rauschmittel verwendet werden kann. Der Glückspfennig, der 2002 durch den Glückscent ersetzt wurde, gilt als Glückssymbol, da in allem Kleinen der Ursprung für etwas Großes liegt. Die Herkunft dieses Symbols könnte aber auch in einem alten Brauch der Römer liegen: Diese opferten den Göttern an Silvester Münzen. Je nach Glauben und Aberglauben gibt es also die verschiedensten Möglichkeiten, seinen Mitmenschen zum Jahreswechsel symbolisch Glück zu wünschen.

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