Dem Kunstrasen fallen die Halme aus

Die Kunstrasenplätze in Ralingen und Godendorf - vor fünf Jahren als Projekt des Sport-, Kultur- und Freizeitzentrums Ralingen/Rosport realisiert - werden wegen eines Nähfehlers kostenlos erneuert. Die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts mit dem Schwerpunkt Freizeitmaßnahmen wird am 21. Mai gefeiert.

Ralingen/Rosport. "Bei jeder Pflege hatten wir zwei Schubkarren voller Halme in der Bürste. Das konnte doch nicht normal sein." Diese Aussage machte Ralingens Ortsbürgermeister Oswald Disch in der Verbandsversammlung, die das Projekt "Internationales Sport-, Kultur- und Freizeitzentrum Ralingen/Rosport" (ISKFZ) betreut. Den Kunstrasenplätzen in Ralingen und Godendorf, gebaut vor fünf Jahren im ersten ISKFZ-Bauabschnitt, seien regelrecht die "Haare" ausgegangen. Der Hersteller habe Proben genommen und diese im Labor untersuchen lassen. Dabei habe sich herausgestellt, so Disch weiter, dass die Halme nicht richtig vernäht worden seien - ein Produktionsfehler. Die Herstellerfirma "Desso", die sich auf ihrer Internetseite als Marktführer für Sportplatzbeläge bezeichnet, zeigte sich kulant. Sie will die beiden Plätze kostenlos neu verlegen. "Ein Glücksfall für uns", meinte Disch.

Nach Rücksprache mit den Sportvereinen FSV Ralingen und Spielvereinigung Wintersdorf-Kersch soll nun eine stärkere Halmfaser mit einer Polhöhe von 50 Millimeter (bisher 40 Millimeter) eingebaut werden. Die Mehrkosten betragen laut Disch etwa 18 000 Euro für beide Plätze, die Einbaukosten würden sich auf rund 600 000 Euro belaufen. Für die Neuverlegung des Kunstrasens werden pro Platz zehn Tage veranschlagt; Ende April sollen die Arbeiten beginnen.

Fördersumme wird nicht ganz ausgeschöpft



Am 21. Mai, so legte es jetzt die Verbandsversammlung fest, wird die Beendigung des zweiten Bauabschnitts gefeiert. Rund eine Million Euro sind in die Sanitärgebäude auf den Sauer-Campingplätzen in Ralingen (Deutschland) und Rosport (Luxemburg) geflossen, eine weitere Million wurde in einen Spielpark, einen Festplatz und ein Schwimmbecken in Rosport investiert. Die Europäische Union (EU) steuerte 30 Prozent als Fördermittel bei.

Von den aktuellen Maßnahmen profitiert Rosport am meisten, beim ersten Bauabschnitt hatte der Schwerpunkt der Investitionen (3,2 Millionen Euro) noch auf deutscher Seite gelegen.

Das neue Grün in Ralingen und Godendorf könnte bereits bespielbar sein, wenn am 21. Mai um 10.30 Uhr die Einweihungsfeier des zweiten Bauabschnitts stattfindet. Die Fete sollte eigentlich schon im Herbst 2010 über die Bühne gehen, war aber verschoben worden, weil ein Spielgerät auf dem Rosporter Abenteuerspielplatz abgebrannt war (der TV berichtete).

Laut Rosports Bürgermeister Romain Osweiler haben bereits zwei luxemburgische Minister ihre Teilnahme an der Einweihungsfeier zugesagt. Vereine von beiden Seiten der Sauer sollen das Fest musikalisch umrahmen.

Stolz verkündete Verbandsvorsteher Oswald Disch, dass der erste Bauabschnitt mit einer finanziellen "Punktlandung" abgeschlossen worden sei, auch im zweiten Bauabschnitt bleibe man im Kostenrahmen. Die EU habe den Antrag auf Zuschüsse aus dem Interreg-Programm positiv beschieden (siehe Extra). Es bestehe rein rechnerisch noch ein Restguthaben von knapp 170 000 Euro aus der Fördersumme. Dieses könne aber nur in Anspruch genommen werden, erklärte Disch, wenn die Gemeinden ihren Eigenanteil leisten. Angesichts eines Haushalts-Fehlbetrags von 200 000 Euro könne die Gemeinde Ralingen diese Investitionen nicht stemmen, bekäme wohl aber auch keine Genehmigung von der Kommunalaufsicht für neue Kredite.

Disch und Osweiler bezeichneten die Aktivitäten an der Sauer als "Interreg-Vorzeigeprojekte" und dankten insbesondere Georg Schmeltzle von der VG-Verwaltung Trier-Land für die vorbildliche Betreuung. EXTRA

2. Bauabschnitt Freizeitprojekt Ralingen/RosportGesamtkosten: 2,094 Millionen Euro, davon Anteil Ralingen 547 758 Euro, Anteil Rosport 1,547 Millionen Euro, Förderanteil EU 30 Prozent. Projekte Ralingen: Sanitärgebäude Campingplatz 461 000 Euro, Wohnmobilstellplatz 40 000 Euro, Anteil Wanderweg 26 000 Euro. Projekte Rosport: Sanitärgebäude Campingplatz 498 500 Euro, Anteil Wanderweg 26 000 Euro, Spielpark 324 380 Euro, Festplatz 340 040 Euro, Schwimmbecken 301 640 Euro. (alf)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort