Demenzzentrum nicht gefährdet

Unter Berücksichtigung von Naturschutzauflagen darf bei der Erweiterung der Seniorenresidenz Niederweiler Hof von Zielen der Raumordnung abgewichen werden. Das sagt ein Bescheid der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord aus. Im Park des Altenheims soll ein Demenzzentrum gebaut werden.

 Im Park der Seniorenresidenz Niederweiler Hof soll das Demenzzentrum gebaut werden. TV-Foto: Archiv/Albert Follmann

Im Park der Seniorenresidenz Niederweiler Hof soll das Demenzzentrum gebaut werden. TV-Foto: Archiv/Albert Follmann

Trierweiler. (alf) Es gibt seitens der Naturschutzbehörde Bedenken, aber wenn gewisse Forderungen umgesetzt werden, spricht nichts gegen den Bau eines Demenzzentrums im Park der Seniorenresidenz Niederweiler Hof in Trierweiler. So lautet - vereinfacht gesagt - der Tenor im "Zielabweichungsbescheid", den die SGD Nord auf Antrag der Verbandsgemeinde Trier-Land erstellt hat. Hätte der Bescheid die Abweichung der Ziele nicht erlaubt, wäre dies wohl gleichbedeutend mit dem Aus für den Bau eines Demenzzentrums gewesen - zumindest an diesem Standort.

Die Forderung der Regionalstelle Wasserwirtschaft, den an den Park angrenzenden Trierweiler Bach zu renaturieren, sei bei der Projektrealisierung umzusetzen, so die SGD Nord. Auch müsse der ökologisch wertvolle Außenbereich des Baches (Überschwemmungsgebiet) so gestaltet werden, dass "das Tal in seiner Funktion als Erholungsraum möglichst wenig beeinträchtigt wird". Dies könne durch den Verzicht auf eine versiegelte Zufahrt sowie Baum- und Heckenbepflanzungen erreicht werden. Schließlich müssten die Forderungen der Planungsgemeinschaft Region Trier zur Anpassung der Bebauung an die Umgebung berücksichtigt werden.

Das Referat "Bauwesen" bei der SGD Nord hatte angeregt, den Baukörper vom Bach weg in Richtung Parkplatz zu verlegen. Diese Bedenken wurden allerdings zurückgestellt, nachdem die Standortwahl mit Betriebserfordernissen (Aufsichtspflicht, offenes Hofkonzept) begründet worden war. Außerdem hätten die Anlieger auf ein möglichst weites Abrücken von der Wohnbebauung bestanden.

Unterdessen haben die Grünen Widerstand gegen das 60-Betten-Projekt angekündigt. VG-Rätin Heide von Schütz: "Die Planung widerspricht den wissenschaftlichen Erkenntnissen, wonach Demenzkranke möglichst ortsnah und in ihrer gewohnten Umgebung betreut werden sollen." Auch Sozialministerin Malu Dreyer verfolge diese Linie. Von Schütz' neue Fraktionskollegin im Verbandsgemeinderat Trier-Land, Christine Esch, die auch Mitglied im Gemeinderat Trierweiler ist, hat an das Sozialministerium in Mainz geschrieben und die Ministerin gebeten, zu dem Projekt Stellung zu beziehen.

Unterdessen kann nach dem Zielabweichungsbescheid nun der Bebauungsplan weiter betrieben werden.

Nach Überarbeitung durch die Planer wird der Plan ein zweites Mal offen gelegt. Bürger und öffentliche Stellen haben dann die Möglichkeit, Anregungen und Bedenken vorzubringen.

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