Den eigenen Weg finden

Der Echternacher Hof wurde vor 25 Jahren von den Vereinigten Hospitien Trier ausgebaut. Seit dem leben 25 an Multiple Sklerose (MS) erkrankte, pflegebedürftige Menschen dort. Das Jubiläum wurde am vergangenen Freitag gefeiert.

 Bewohnerinnen des Echternacher Hofs während der Feierstunde. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Bewohnerinnen des Echternacher Hofs während der Feierstunde. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Trier. (itz) Im Römersaal des Echternacher Hofs hängen 21 Schwarz-Weiß-Porträts, die von Roswitha Kater fotografiert wurden. Sie zeigen die Bewohner des Echternacher Hofes. Selbstbewusst und entschlossen.

Obwohl die Porträtierten von ihrer Krankheit Multiple Sklerose gezeichnet sind, ist erkennbar, dass sie ihren Weg, mit der Krankheit umzugehen, gefunden haben. Stolz ist Hubert Schnabel, der Direktor der Vereinigten Hospitien, auf die Einrichtung Echternacher Hof. "Mediziner, Pfleger und Ehrenamtliche arbeiten hier ganz hervorragend zusammen", sagt er bei der Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen. Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen betont, dass diese Einrichtung einen sehr guten Ruf habe. Das mit der Gründung verfolgte Ziel, für pflegebedürftige Erkrankte ein möglichst normales Umfeld zu schaffen, sei erreicht worden. Zum Glück hätten sich die Vorstellungen, wie an MS erkrankte Menschen zu pflegen seien, in den letzten 25 Jahren verändert. "Die Mauer, die den Echternacher Hof nach dessen Ausbau noch von der Stadt trennte, steht nicht mehr. Beide Seiten kommunizieren heute offen miteinander", sagte Jensen.

"Behinderte Menschen wollen mitten in der Gesellschaft leben", stellt Malu Dreyer, Landessozialministerin und Ehefrau des Trie rer Oberbürgermeisters, klar. So wollten sie die Hilfepläne aktiv mitgestalten und hätten eigene Wünsche, die in der Pflege zu berücksichtigen seien.

"Man muss nicht alles selbst machen können. Wichtig ist den Betroffenen aber, dass sie und ihre Bedürfnisse ernst genommen werden", sagt Malu Dreyer, die selbst an Multiple Sklerose erkrankt ist.

Extra Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Ihre Ursache ist trotz großer Forschungsanstrengungen ungeklärt. MS ist neben der Anfallskrankheit Epilepsie eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter. Bei der MS treten, verstreut in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark, vielfache, entzündliche Herde auf. Sie werden vermutlich durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf Nervenzellfortsätze verursacht. Die Erkrankung ist nicht heilbar, der Verlauf kann durch verschiedene Maßnahmen jedoch günstig beeinflusst werden. Sie führt nicht zwangsläufig zu schweren Behinderungen. (Quelle: Wikipedia) (itz)

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