Den Wupptus aufgeweckt

EHRANG. (gsb) Sessionseröffnung der neuen Karnevals- und Kulturgesellschaft Moselland: Unter dem Motto "Der Bahnhof kocht - mit uns der Ort" machten die Karnevalisten ihre ersten närrischen Gehversuche. Ein bisschen anders, ein bisschen politisch.

Petersiliensträußchen, dekoriert mit Radieschen und Pepperoni, in Gläsern auf den Tischen, freche Masken an den Wänden, dazu ein hohlwangiger, aufgehängter Koch - als Attrappe, versteht sich. Die im vergangenen Jahr gegründete Karnevalsgesellschaft (KG) Moselland hatte in die Räume des Ehranger Hofs zu ihrer ersten Sessionseröffnung geladen. Nur wenige Gäste waren zum Feiern gekommen - doch die klatschten um so aufmunternder in die Hände. Abordnungen von den alteingesessenen anderen beiden Ehranger Karnevalsgesellschaften waren nicht dabei. "Die Vereine werden erst zu unserem Ordensfest eingeladen", meinte Sitzungspräsident Heinz Roland, der unter den Gästen neben dem Ortsvorsteher auch den ATK-Organisator des Trierer Rosenmontagszugs, Udo Ringel, begrüßte. Er sei gerne gekommen, versicherte Ringel und stichelte: "Schließlich beteiligt sich die KG Moselland anders als Blau-Weiß- und Rot-Weiß-Ehrang am Trierer Rosenmontagszug." Die Sessionseröffnung, musikalisch flott vom Duo Ilona und Wolf begleitet, leitete Präsident Achim Müller, der vor einem Monat "das schöne, aber auch schwierige Amt" übernommen hat. "Aller Anfang ist schwer", kommentierte dazu die lokale Kulturgröße Adelheid Steines, die noch am gleichen Abend Mitglied bei der KG werden wollte. Heinz Roland erweckte den Wupptus aus einem altertümlichen Puppenwagen. Unbeschwert ging es mit dem Vereinslied "Blutworscht, Viez und Moselwein" weiter. Der Elferrat, in Kochkleidung gewandet, lüftete unter großen Topfdeckeln das Erfolgsrezept närrischen Geschehens: Frohsinn, Spaß und Humor. In Anlehnung an die alte Tradition der politischen Rede, die die KG Moselland wieder aufleben lassen will, bekamen die Narren Gerhard, Guido und Angela ihr Fett weg. Das Abendprogramm wurde vervollständigt mit dem musikalischen Auftritt der Bitburger Kamedis und Harmonis, der Verleihung des Blutworscht-Ordens an Wolfgang Follmann und mehreren Büttenreden.

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