"Denen sollten die Finger abfallen!"

Ollmuth · Die Menschen in Ollmuth sind fassunglos, nachdem sich Unbekannte an der Zaunanlage der dorfeigenen Ruhestätte vergriffen hatten. Mehr als 30 metallene Doppelelemente sowie ein gut drei Meter breites und in liebevoller Handarbeit ehrenamtlich angefertigtes Eingangstor sind zum Wochenende hin unbemerkt abmontiert und abtransportiert worden. Offensichtlich ist das nicht der erste Fall dieser Art.

 Ortschef Gerd Dietzen (links) und Christian Dietzen (rechts) zeigen, was Unbekannte zum Wochenende hin am Ollmuther Friedhof angerichtet haben: Mehr als 30 solcher metallener Doppelstabzaunmatten hatten Diebe kurzerhand abgeschraubt und mitgenommen. TV-Foto: Anja Fait

Ortschef Gerd Dietzen (links) und Christian Dietzen (rechts) zeigen, was Unbekannte zum Wochenende hin am Ollmuther Friedhof angerichtet haben: Mehr als 30 solcher metallener Doppelstabzaunmatten hatten Diebe kurzerhand abgeschraubt und mitgenommen. TV-Foto: Anja Fait

Foto: Anja Fait (anf) ("TV-Upload Fait"

Ollmuth. Erst vor ein paar Jahren haben sich die Ollmuther für die zwar teure, aber eben auch langlebige, metallene Zaunvariante am Friedhof entschieden. Der liegt etwas abseits vom Dorf an der K 45. Sauber und ordentlich sollte die Einfriedung aussehen, und lange halten auch. Bis die bestehende Hecke entfernt und die neue Zaunanlage gesetzt war, packten seinerzeit viele Menschen mit an, darunter auch etliche Freiwillige aus dem Ort.
Diebe bleiben unbemerkt



Umso größer ist die Empörung jetzt im Dorf, nachdem die Zaunanlage zum Wochenende hin einfach abmontiert und gestohlen worden war. "Das ist eine Riesensauerei", empört sich Christian Dietzen. Der 42-Jährige hatte seinerzeit das gut drei Meter breite, doppelflügelige Eingangstor in liebevoller Handarbeit angefertigt und für die Friedhofsanlage gespendet.
Aufgebracht kommentiert er weiter: "Den Kindern bringt man bei, dass der Friedhof ein Ort ist, an dem man nicht rumspringt und nur leise spricht, und dann kommt da wer und schraubt den Zaun ab!" Die älteren Leute im Dorf hätten vollkommen recht, wenn sie sagen "Denen sollten die Finger abfallen!`" So was sei doch Friedhofsschändung, sagt Dietzen. Und mit dieser Meinung steht er nicht alleine im Dorf da. Die Menschen sind fassungslos. Die Kommentare reichen von: "Das ist allerhand" (Küsterin Rosa Trierweiler, 81), über: "Das ist eine Frechheit, dass selbst vorm Friedhof kein Halt gemacht wird" (Matthias Kotz, 21), bis hin zu: "Das ist eine Schweinerei" (Stefanie Bettendorf, 33). Auch Ortsbürgermeistergattin Astrid Dietzen (48) schüttelt den Kopf. "Unser Friedhof ist so ein toller Ort. Alles dort ist wunderschön naturbelassen. Das ist Idylle pur. Ich habe kein Verständnis dafür, wie man sich daran vergreifen kann", sagt sie.
Ehemann Gerd Dietzen (49) macht sich derweil bereits Gedanken darüber, wie es jetzt weitergehen soll. "Mehr als festmachen können wir die Elemente ja nicht", sagt er. Die Anlage sei nicht gegen Diebstahl versichert gewesen und die Polizei habe ihm wenig Hoffnung auf Wiederbeschaffung der fehlenden Elemente gemacht, erklärt er.
"Auch gilt es jetzt zu beratschlagen, wo wir die bis zu 13 000 Euro herbekommen, um alles wieder schön herzurichten", meint der Ortschef. Vielleicht hilft da ja die Idee von Tochter Marina Dietzen (25): "Man müsste einen Spendenaufruf über Facebook starten", überlegt sie.

Wie die zuständige Polizeiinspektion Saarburg auf TV-Nachfrage bestätigt, hat es in der vergangenen Woche einen ähnlichen Vorfall in Zerf (Verbandsgemeinde Kell am See) gegeben. Dort seien am vergangenen Donnerstagmorgen 75 Meter einer Doppelstabmattenzaun-Anlage (Einfriedung am Regenversickerungsbecken im Neubaugebiet Zerf) losgeschraubt vorgefunden worden. Da der Vorfall jedoch frühzeitig bemerkt worden war, sind die Zaunmatten sicherheitshalber von einem Mitarbeiter des Abwasserwerks abtransportiert worden.
Hinweise an die Polizei Saarburg, Telefon 06581/91550.

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