Der Abstraktion auf die Spur gekommen

TRIER. Erneut zeigen die Teilnehmer der Kurse des Jugendkunstzentrums der Tufa in einer Jahresausstellung die Ergebnisse ihres Schaffens und ihrer ganz eigenen Sicht der Dinge.

Wie die "großen" Künstler zeigen die Kinder und Jugendlichen ihre Arbeiten, die in den Kursen und Workshops entstanden sind in einer Jahresausstellung. Allerlei Getier wie Schweine, Schildkröten und Schnecken gestalteten die Kinder im Töpferkurs mit Frauke Güntzel - jede Figur findet ihre ganz individuelle Ausprägung unter der Kinderhand. Bei der Vielfalt der Arbeiten sind auch deutliche Unterschiede zu erspähen: zwischen den eher geführt erscheinenden Zeichnungen, die bei Kursleiterin Ximena Rojas entstanden sind und die von genauem Beobachten zeugen, und den sehr viel freieren Arbeiten aus den Mal-Kursen von Lilo Schaab und Gisela Hubert. Die Künstlerin und Kursleiterin Gisela Hubert hat den Kindern im Alter von sechs, zwölf und 16 Jahren allerlei Farben und Materialien zur Verfügung gestellt - jedoch keine Inhalte vorgegeben. So hat jedes Kind sein eigenes Thema gefunden. Auf diesem Weg sind erstaunlich freie Arbeiten entstanden, bei denen die Kinder auch Ungegenständliches, wie die Umsetzung eines Hell-Dunkel-Kontrastes, gewählt haben oder ausprobieren, wie man mit Farbe Leuchten erzeugen kann. Über das eigene Tun führte Gisela Hubert auch an Picasso heran. Anhand des Motivs der Taube etwa zeigen die Arbeiten der Kinder und Jugendlichen, dass sie auf diesem Weg dem Begriff der Abstraktion auf die Spur gekommen sind. Ihre Kreativität ausleben und zugleich lernen, sich in eine Gruppe einzufügen, können Kinder in der Tuchfabrik. Vor zwei Jahren gegründet und vor kurzem in "jugendKUNSTzentrum" umbenannt, bietet die Tufa auch im Mai neue Kurse. Es ist ein für Trier in dieser Größe und Vielfalt einmaliges Angebot. Für die Eltern ist wichtig zu wissen, dass auch Kreativität überaus wichtig ist für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Außerdem ist Kreativität eine Gabe, die man in allen Lebensbereichen braucht und die grundlegend ist für unsere gesellschaftliche Entwicklung. Tufa, 2. Obergeschoss, bis 2. Mai.

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