Der Analytische

TRIER. (jp) Dem Holkenbrinkschen Optimismus weicht einen Tag später die Jensen-Analyse. Aus der Sicht des Fachmanns von außen thematisierte Klaus Jensen Problemfelder und Lösungswege inklusive einiger leicht philosophischer Untertöne beim Thema "Sozialraum Stadt".

Donnerstag, 19 Uhr: Im Bezug auf Zuschauerzahlen geht das erste indirekte Match zwischen den beiden Kandidaten unentschieden aus. Auch Klaus Jensen knackt die 100er-Marke, der Zuschauerraum ist voll, einige müssen stehen bleiben. Die Zuschauer sind neugierig; im Gegensatz zum schier omnipräsenten Holkenbrink gibt es nicht so viele Chancen, Klaus Jensen live zu erleben. Schließlich gehört er weder der Stadtverwaltung an noch hat er ein politisches Amt in Trier. Wenn man den beiden Kandidaten in diesem frühen Stadium des Wahlkampfs bereits ein Motto zuordnen könnte, dann stünde auf einem Holkenbrink-T-Shirt wahrscheinlich "Stärken ausbauen" und auf einer Jensen-Kaffeetasse wohl "anders organisieren". Der von der SPD und den Grünen unterstützte unabhängige Kandidat steigt mit Verwaltungs-Innovationen in die Diskussion ein. Die Bürgerbeteiligung ("unbedingt verstetigen") will er von einem Sachbearbeiter organisieren lassen, der sich um alle Beteiligungsprojekte kümmert, Infos sammelt und bündelt und auch die Verwaltung intern immer wieder daran erinnert. In die bis 2008 anstehende Umstrukturierung der Stadtverwaltung will er "sowohl die Belegschaft als auch die Öffentlichkeit" einbinden. Über den Südbad-Konflikt zwischen Stadt und Land will er eine "dritte Instanz drüberschauen lassen". Diesen Informationsfluss müssen die Zuschauer erstmal verarbeiten. Nur sehr zögerlich kommen erste Wortmeldungen. Die Diskussion über die Stadtgestaltung ergänzt er mit dem Sozialraum Stadt, die er als Software des Entwicklungsprozesses sieht: "Zwar muss die Fassade natürlich stimmen, aber auch das Innenleben." Als Beispiel einer "kommunalpolitischen Kontroverse mit hervorragendem Ergebnis" nannte Jensen den Kornmarkt: "Dieser Platz lebt." Und dem "Leben am Fluss" will Jensen eine höhere Priorität einräumen - vor allem im Brennpunkt Trier-West.

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