Medien Liebesexperiment im Lokalfernsehen

Trier · Der Bürgerrundfunk OK54 bringt ein Format an den Start, bei dem sich Fremde näherkommen können. Die erste Folge von #funktbeiuns ist im Kasten. Nun fragen die Macher: Wer will sich noch verlieben?

 Schnappschuss aus der ersten Folge des Formats #funktbeiuns: Fabian und Lotte treffen sich auf ein „Blind Date“ vor der Kamera.

Schnappschuss aus der ersten Folge des Formats #funktbeiuns: Fabian und Lotte treffen sich auf ein „Blind Date“ vor der Kamera.

Foto: OK 54

Als Sarah Meyer vor einiger Zeit überlegte, wie sie den Trierer Bürgerrundfunk OK54 mit einem neuen Fernsehformat aufmischen könnte, wusste sie schnell, dass es etwas sein sollte, bei dem sie Menschen aus Trier und Umgebung einbeziehen kann. Dann hörte sie von einer US-amerikanischen Studie, die in einem psychologischen Experiment untersucht hatte, unter welchen Umständen sich zwei wildfremde Menschen bei ihrem ersten Kennenlernen möglicherweise ineinander verlieben. „Das fand ich total interessant“, erzählt die Redaktionsvolontärin. Als Lukas Zeeh sein Praktikum beim Offenen Kanal begann, begeisterte Sarah Meyer ihren neuen Kollegen gleich für ihr Projekt. In einem Selbstversuch testeten sie das Experiment zunächst privat.

Das sei eine solch tolle Erfahrung gewesen, dass sie gleich an einem Konzept gearbeitet hätten, um das Experiment #funktbeiuns ins Regionalfernsehen zu bringen.

Zwischen Sarah Meyer und Lukas Zeeh hat es zwar nicht gefunkt, seit dem Experiment sind sie jedoch gute Freunde. Über Bekannte fanden sich zwei mutige Probanden, mit denen sie einen ersten Testdurchlauf starteten.

Fabian B. war zwar nicht auf der Suche nach der großen Liebe, aber er probiere gern Neues aus und sei deshalb gleich begeistert gewesen von #funktbeiuns. Ohne viel Hintergrundwissen ließ er sich auf das Experiment ein. „Meine Gesprächspartnerin und ich hatten eine zweieinhalbstündige, wahnsinnig gute Unterhaltung in einer lockeren Atmosphäre“, berichtet er.

Obwohl auf beiden Seiten keine Gefühle im Spiel waren, gibt Fabian B. die Hoffnung nicht auf: Er sei jederzeit bereit, das Experiment erneut durchzuführen. „Ich glaube auf jeden Fall, dass man sich bei diesem Experiment verlieben kann.“

Wer mitmache, könne sich auf gute Gesprächsthemen und eine angenehme Atmosphäre freuen. „Das Filmteam ist absolut seriös, man fühlt sich wohl. Die Kameras konnte ich total ausblenden“, erzählt Fabian B.

Im Gegensatz zu kommerziellen Fernsehsendern stehe beim OK zudem nicht „die große Show“ im Vordergrund: „Es geht nicht darum, sich vor der Kamera selbst darzustellen.“ Ziel sei vielmehr, in einem spannenden Experiment Kontakte zu knüpfen – mit offenem Ausgang.

Die Macher betonen, Teilnehmer in keiner Weise bloßstellen zu wollen. Ihr Versprechen: Die Kandidaten behalten bis zuletzt immer die volle Hoheit darüber, was veröffentlicht werden darf und was nicht.

Die Pilotfolge ist erfolgreich abgedreht und geschnitten. Sarah Meyer und Lukas Zeeh, der inzwischen FSJler beim OK54 ist, sind zufrieden mit dem Ergebnis. Sie suchen weitere  Probanden. Pro Folge sollen zwei neue Fremde aufeinandertreffen. Am Ende der Reihe soll dann ermittelt werden, bei welchem Paar die Stimmung am besten war und bei wem es vielleicht sogar „gefunkt“ hat. Erste Folgen werden voraussichtlich im Sommer 2019 im OK54 ausgestrahlt.

Zur Teilnahme sind alle Menschen ab 18 Jahren aufgerufen, die Lust haben, neue Leute kennenzulernen und bereit sind, sich auf eine spannende Erfahrung einzulassen. Anmeldungen mit Name, Alter, Geschlecht und gewünschtem Geschlecht und Alter des Partners per E-Mail an: funktbeiuns@ok54.de

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