Der Charme des Nicht-Perfekten

Pünktlich zur Vorweihnachtszeit geht die schwul-lesbische Theatergruppe des Schmit-Z mit einem neuen Bühnenwerk an den Start. In der Fortsetzungsgeschichte "Wahnsinn Weihnachten 2: Ab nach Gran Canaria" stehen neben den gewohnt verrückten Charakteren, frechen Dialogen und spritzigen Tanzeinlagen vor allem Freundschaft und Toleranz im Mittelpunkt.

 Pure Vorfreude: Die Laiendarsteller der Schmit-Z-Family geben Vollgas bei den Vorbereitungen zum neuen Theaterstück „Wahnsinn Weihnachten 2: Ab nach Gran Canaria“. TV-Foto: Christa Weber

Pure Vorfreude: Die Laiendarsteller der Schmit-Z-Family geben Vollgas bei den Vorbereitungen zum neuen Theaterstück „Wahnsinn Weihnachten 2: Ab nach Gran Canaria“. TV-Foto: Christa Weber

Trier. Montagabend, 19 Uhr, im Trierer Schwulen- und Lesbenzentrum: Die Schauspieler der Schmit-Z-Family sitzen an der Bar und blättern neugierig im Text zum dritten Akt ihrer neuen Weihnachtskomödie, den Autor Klaas Michel gerade verteilt hat. Das neue Werk "Wahnsinn Weihnachten 2: Ab nach Gran Canaria" ist die Fortsetzung des erfolgreichen Weihnachtsstücks von 2007. "Die Geschichte war mitten aus dem Leben gegriffen, das hat den Leuten gut gefallen", begründet Darsteller und Schmit-Z-Geschäftsführer Alex Rollinger die Neuauflage.

Im Zen trum der Komödie in drei Akten steht erneut die schwul-lesbische Wohngemeinschaft des Vorgängers. WG-Transvestit Paulette verkündet mitten im vorweihnachtlichen Trubel, dass sie auf Gran Canaria ihren neuen Geliebten heiraten will, und zwar ohne das Wissen der Mütter. "Das sorgt natürlich für jede Menge Verwirrungen", verspricht Autor Michel mit einem Augenzwinkern.

Rollinger: "Wir spielen alles total überdreht"



Die rund 20 Darsteller proben seit einem Monat, je zwei Abende in der Woche. Parallel übt die Tanztruppe ihre Showeinlagen, bauen die Techniker das Bühnenbild. "Für die kurze Probenzeit ist der Aufwand enorm", stellt Klaas Michel fest. "Aber es funktioniert jedes Mal, weil die Leute einfach voll dabei sind."

Die Theaterstücke der Schmit-Z-Family begeistern seit mehr als zehn Jahren regelmäßig Hunderte Zuschauer. "Das nicht so Perfekte macht den Reiz unserer Stücke aus", glaubt Alex Rollinger. Entscheidend seien auch die "maßgeschneiderten Texte" für "einfach tolle Charaktere" und die stimmungsvollen Gesangs- und Tanzeinlagen. Auch die Spielfreude der Laien, meint Rollinger, sei ein Erfolgsrezept: "Wir spielen alles total überdreht, das kommt anscheinend gut an." Autor Klaas Michel verspricht, das Stück werde nicht nur Schwule und Lesben zum Lachen bringen: "Jeder Zuschauer findet sich irgendwo wieder." Trotz all der Komik transportiert "Wahnsinn Weihnachten 2" auch die wichtigen Botschaften des Vereins. "Freundschaft und Toleranz sind auch in diesem Stück der rote Faden", bekräftigt Rollinger.

Bei der Probe geben alle Darsteller Vollgas, die Vorfreude auf den Auftritt ist ihnen sogar beim lauten Vorlesen des neuen Textes anzumerken. "Das Spielen ist für viele schon wie eine Sucht", gesteht Klaas Michel. Alex Rollinger bestätigt: "Es ist ein tolles Gefühl, wenn einem 300 Menschen applaudieren." Extra Fakten: "Wahnsinn Weihnachten 2: Ab nach Gran Canaria" feiert Premiere am Freitag, 27. November, um 20 Uhr im großen Saal der Tuchfabrik. Weitere Aufführungen folgen am Samstag, 28. November, Freitag, 4., und Samstag, 5. Dezember, ebenfalls um 20 Uhr in der Tufa. Karten gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets. Die Tickets kosten 14 Euro, Schüler und Studenten zahlen 9 Euro. (cweb)

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