Der deutsche Fußball braucht den Nachwuchs

Zum Bericht "Kein Platz mehr für kickende Kinder" (TV vom 4. April):

Da wird also mit nicht unerheblichen steuerlichen Aufwendungen ein Kunstrasenplatz für Schul- und Vereinssport angelegt, und die Kinder dürfen dann nicht mehr darauf Fußball spielen. Ich bin eigentlich ganz sicher, dass diese Kinder auch eine Schule besuchen und Mitglied in einem Verein - möglicherweise noch bei der Eintracht - sind. Wie so oft in solchen Situationen, wenn die Kids mittags Fußball spielen, sind sie mit großem Eifer dabei und können es nicht begreifen, dass sie auf dem Platz nicht spielen dürfen. Das sind aber genau die Kinder und Jugendlichen, die dem deutschen Fußball heute fehlen. Fragen Sie mal einen "Großen" des deutschen Fußballs, was er täglich zwischen Schulende und Einbruch der Dunkelheit gemacht hat. Die Antwort wird sein: kicken. Ich erinnere mich an meine damalige Zeit. Da war das genau so. Die Kinder und Jugendlichen, die heute keinen Platz mehr zum Kicken finden, stehen dem deutschen Fußball als Erwachsene nicht zur Verfügung. Was eigentlich fatal ist. Trotz Sommermärchens bei der WM 2006 sind die entscheidenden Positionen bei den Bundesliga-Vereinen mit Ausländern besetzt. Das ist nicht zuletzt auf das Fehlverhalten von einigen kommunalen Entscheidungsträger zurückzuführen. Für die Eintracht wurde eigentlich nur für die beiden Pokalspiele gegen Duisburg und Schalke mit einem Millionenaufwand eine aus heutiger Sicht eher nutzlose Flutlichtanlage errichtet. Selbst wenn durch das Kicken der Kinder ein paar Abnutzungserscheinungen auf dem Kunstrasen auftreten, wird das sicherlich mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu beheben sein. Diese Investition wird sich mit Sicherheit lohnen. Es ist ja nicht so, als hätten die Eintracht und der VFL, ohne andere Vereine zu vergessen, nicht ein paar gute Fußballspieler aus dem eigenen Nachwuchs dringend nötig. Egon Weyand, ButzweilerKICKEN AM MOSelstadion

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