Der Dorn im Auge ist weg

In frischem Glanz erstrahlt das Weinbergshäuschen an der Ecke Sickingen-/Olewiger Straße - das Resultat bürgerschaftlichen Engagements, das die öffentliche Hand keinen Cent kostete.

 Kann sich endlich wieder sehen lassen: Das frisch gestrichene Weinbergshäuschen in der Sickingenstraße am Fuße des Petrisbergs. TV-Foto: Roland Morgen

Kann sich endlich wieder sehen lassen: Das frisch gestrichene Weinbergshäuschen in der Sickingenstraße am Fuße des Petrisbergs. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. So exponiert der Standort, so jämmerlich das Erscheinungsbild. Seit Jahren mit Graffiti verunstaltet, war das Weinbergshäuschen an der Ecke Sickingen-/Olewiger Straße, keine gute Visitenkarte für die Wein- und Touristenmetropole Trier. Karlheinz Scheurer, einem in Olewig wohnendem Vorstandsmitglied des Denkmalrettungsvereins Trier-Gesellschaft, war der Anblick, der sich ihm tagtäglich bot, ein Dorn im Auge.

Zwei Männer, eine Idee



Auch Helmut Pantenburg (Hotel Petrisberg), war von dem Gedanken beseelt, den Missstand zu ändern, selbst wenn er dafür ins eigene Portemonnaie greifen müsste. Bloß wie?

Beim Trierer Weinfest Anfang August in Olewig liefen sich Scheurer und Pantenburg zufällig über den Weg - und gegenseitig offene Türen ein. Tags darauf begann der Trier-Gesellschafts-Vorständler, Nägel mit Köpfen zu machen, und suchte "weitere Mitstreiter im Sinne bürgerschaftlichen Engagements". Fündig wurde er bei Jan Eitel, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg, und dem Olewiger Malermeister Andreas Elenz.

Im Gegensatz zum Ortsbeirat Olewig (Vize-Ortsvorsteher Peter Terges: "Das Weinbergs häuschen steht ja nicht auf unserem Gebiet") kommen aus dem Ortsbeirat Mitte/Gartenfeld positive Signale, das Verschönerungs-Projekt ebenfalls zu unterstützen. "Damit wären die Gesamtkosten von rund 2500 Euro brüderlich geteilt", sagt Karlheinz Scheurer.

Das zweistöckige Weinbergs häuschen mit einem Abstell- und Aufenthaltsraum für Arbeiter und darüber einer "herrschaftlichen Raststube" wurde Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut. Als "wichtiges Zeugnis des Weinbaus und der Wirtschaftsgeschichte Triers und des früheren Vororts Olewig" steht es unter Denkmalschutz.

Auffrischung auch für steinernen Wegweiser?



Eigentümer ist das Mainzer Wirtschaftsministerium, verwaltet wird es von der Niederlassung Trier des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Dessen Vertreter Helmut Heinz zeigte sich gestern bei einem Vor-Ort-Termin zur Begutachtung der frisch abgeschlossenen Arbeiten von Maler Elenz (Schadstellen-Ausbesserung, Grundierung, Anstrich mit Keimmineralfarbe) sehr angetan: Eine Ausbesserung durch das Land hätte aus finanziellen Gründen noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Möglicherweise greifen Trier-Gesellschaft, EGP und Pantenburg demnächst noch einmal in die Tasche. Die steinerne Wegweiser-Tafel in der Weinbergsmauer neben dem Häuschen bedarf ebenfalls einer "Auffrischung".

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