Der Druck fehlt

Leserbrief zur Jahreshauptversammlung der NGG-Gewerkschaft:

Im TV vom 20. März war zu lesen, dass die Strategie der Karlsberg-Brauerei keinen Einfluss auf die 25 Beschäftigten in Kenn habe. Die Betriebsschließung der Karlsberg Vertriebsniederlassung in Kenn sagt aber etwas anderes aus. Einige Mitarbeiter sind von selbst gegangen, andere haben bei einem Fachgroßhändler, der zum größten Teil der Karlsberg-Brauerei gehört, einen Arbeitsplatz gefunden. Allerdings mit erheblichen finanziellen Einbußen, da sie nicht mehr nach dem Brauereitarif bezahlt werden. Wie kann man sich für eine Standortsicherung engagieren, wenn der Betrieb geschlossen ist? Hier besteht ein Erklärungsbedarf durch die NGG. Wo war eine groß angelegte Streikaktion der Gewerkschaft vor der Betriebsschließung? Bei der branchenfremden Firma MMG in Trier wurde sich mächtig ins Zeug gelegt. Mit Erfolg. Das verstehe, wer will! Bei bereits durchgeführten betriebsbedingten Kündigungen der Karlsberg-Brauerei wurde der erforderliche Druck durch die NGG vermisst. Man muss sich eine Frage stellen: Zu wem steht eigentlich diese Gewerkschaft? Daher macht es auch keinen Sinn, in der Jahreshauptversammlung zu erwähnen, dass in den Betrieben gekämpft wird. Was soll denn anderes gemacht werden? Die NGG hat es versäumt, öffentlich zum Kampf aufzurufen und Flagge zu zeigen, in Kenn ebenso wie in Homburg. Hans-Albert Krämer, Trier

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