Verkaufsoffener Sonntag Erst Regen, dann Sonne und viele einkaufslustige Menschen
Trier · Der erste verkaufsoffene Sonntag im Jahr lockt zahlreiche Besucher nach Trier. Viele nutzen den kostenlosen Park-und-Ride-Service.
Regen. Regen. Regen. Der Blick aus dem Fenster am Morgen verheißt nichts Gutes. Fahr ich oder fahr ich nicht nach Trier zum verkaufsoffenen Sonntag, mag sich da so mancher gefragt haben. Wer sich dennoch traute, hatte Glück.
Um 13.15 Uhr, kurz nachdem die Geschäfte öffnen, versiegt der Guss von oben und die Stadt beginnt sich langsam mit Besuchern zu füllen. Während sich die einen auf dem Ostermarkt tummeln, Nelken, Tulpen und Ostergestecke kaufen, an Duftkugeln schnuppern oder sich für Geldbeutel oder Ledertaschen interessieren, probieren andere ausgiebig das kulinarische Angebot.
Am Weinstand von Georg Fritz von Nell ist die Stimmung gut. „Die Leute sind zufrieden. Es ist ein schönes Ambiente. Da achten die Leute drauf“, freut sich Evi von Nell. „Und der Wein schmeckt sehr gut“, wirft eine Besucherin ein. Ob das der Grund für die Trierer Weinkönigin Bärbel I. war, hier auszuhelfen? Sie lacht. „Ich möchte Kontakt zu den Kunden herstellen und zusehen, wie Einheimische und Touristen den Wein genießen.“
Voller Vorfreude auf wahren Würstchengenuss beißt der 24-jährige Max aus Wittlich in seinen Hot Dog. In den Gädemchen in der Nähe des Hauptmarktes verkauft an diesem Tag „Hood Dogg“ erstmals seine Kreationen, vom Klassiker bis hin zur veganen Variante. Es scheint zu schmecken. Jedenfalls werden die Jungs hinter dem Tresen von hungrigen Gästen regelrecht überrannt.
Als die Sonne einige zaghafte Strahlen auf den Hauptmarkt herunterschickt, füllen sich die Stühle vor den Cafés und die Schlangen vor den Eissalons werden länger. Doch schlägt sich der gefühlte Ansturm auch auf die Verkaufszahlen nieder? Ines Schikowski, Inhaberin des Body-Shops am Hauptmarkt, sieht dem Tag mit dem verregneten Auftakt mit gemischten Gefühlen entgegen: „Regen ist schlecht fürs Geschäft. Dann entscheiden sich die Leute von außerhalb, zu Hause zu bleiben. Trockenes und mildes Wetter ist hingegen optimal.“
Der Vorsitzende der City-Initiative Trier, Gerd Guillaume, ist zwar nicht gerade euphorisch, zieht am späten Nachmittag aber eine positive Bilanz: „Nach einem starken Samstag hatten wir einen ebenfalls frequenzstarken Sonntag. Bedenken gab es anfangs wegen des Regenwetters, doch dann hat sich die Stadt ja noch gut gefüllt.“ Benno Skupsch, Vize der City-Initiative und Centermanager der Trier-Galerie, kann ebenfalls nicht klagen: „Es läuft gut. Die erste Stunde war etwas zäh, aber ab 14 Uhr wurde es sehr voll, auch auf dem Ostermarkt. Wir sind rundum zufrieden.“
Und wie haben die Besucher den kostenlosen Park-und-Ride-Service angenommen, den die City-Initiative erstmals mit ihrem Kooperationspartner Stadtwerke Trier organisiert hat? Die Antwort von SWT-Sprecherin Nina Traut lautet: „Überraschend gut, dafür dass es das erste Mal dieses Angebot an einem verkaufsoffenen Sonntag gab. Genaue Zahlen erhalten wir aber noch.“ Was der positiven Stimmung aber keinen Abbruch tut. Auch Gerd Guillaume glaubt, dass dieser neue Service zur entspannten Verkehrssituation in der Stadt beigetragen hat. Der soll an den folgenden verkaufsoffenen Sonntagen in diesem Jahr wieder angeboten werden. Und wenn dann die Sonne lacht ...