Der Friedensauftrag des Evangeliums

Trier · "Unsere Verfassung sollte den Export von Waffen grundsätzlich untersagen." Das hat Paul Russmann in Trier gefordert. Russmann ist Mitglied des Vereins Ohne Rüstung leben. In Trier sprach er auf der Bistumsversammlung der katholischen Friedensbewegung Pax Christi (Der Friede Christi).

Trier. Pax Christi ist mit dem Verein Ohne Rüstung leben, dem Bund der deutschen katholischen Jugend (BdkJ) und anderen Organisationen Träger der Kampagne "Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel!" Im Zentrum der Kampagne steht eine Unterschriftenaktion: 262 000 Unterschriften sollen bis zur Bundestagswahl 2013 gesammelt werden, um damit eine Petition beim Bundestag einzureichen. Ziel ist, eine Grundgesetzänderung anzustoßen, die den Waffenexport verbietet. "Langfristig wollen wir Rüstungsexporte skandalisieren. Der Handel mit Waffen soll in der öffentlichen Wahrnehmung auf der gleichen Stufe stehen wie Drogen- oder Sklavenhandel", sagte Russman.
Er kritisierte, dass Deutschland heute nach den USA und Russland der drittgrößte Waffenexporteur sei. "Wir beliefern mittlerweile anscheinend jeden", sagte er. Fachleute schätzten, dass allein durch Handfeuerwaffen der deutschen Firma Heckler & Koch nach dem Zweiten Weltkrieg weit mehr als eine Millionen Menschen getötet worden seien.
Besonders appellierte Russmann in Trier an CDU und CSU: "Eine christliche Partei muss sich gegen den Export von todbringenden Waffen aussprechen. Es ist nicht nachvollziehbar, einerseits zwar gegen Abtreibung zu kämpfen und damit ungeborenes Leben zu schützen, andererseits aber Rüstungsexporte zu tolerieren. Das ist nicht christlich."
Auch und gerade von der Kirche erwartet der Referent deutliche Stellungnahmen: "Meiner Meinung nach hat nicht nur das Grundgesetz, sondern noch viel deutlicher das Evangelium einen klaren Friedensauftrag. Deswegen sollte sich die Kirche klarer gegen Rüstungsexporte und Waffenhandel aussprechen." red
Weitere Informationen im Internet unter www.aufschrei-waffenhandel.de

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