Politik SWT Trier: Wird Max Monzel neuer Stadtwerke-Chef?

Trier · Der Geschäftsführer des Zweckverbands ART und Trierer CDU-Vorsitzende ist angeblich ein Kandidat für die Nachfolge von Olaf Hornfeck – diese Information des TV beschäftigt die Politikszene. Monzel dementiert sie nicht.

 Diese Werbekampagne des Stadtwerke-Verkehrsbetriebs passt zu den aktuellen Vorgängen hinter den Kulissen.

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Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Roland Morgen

Vorstandssprecher Olaf Hornfeck wird die Führungsebene der Stadtwerke Trier (SWT) 2019 verlassen. Die im Verwaltungsrat der SWT vertretenen Ratsfraktionen CDU, SPD, UBT, Grüne und Linke haben in geheimer Abstimmung mit der knappen Mehrheit von 7 gegen 6 Stimmen beschlossen, Horn­fecks auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern (der TV berichtete exklusiv am 29. März). Während der  Diskussion  im Verwaltungsrat hatten sich die CDU und die Grünen, die im Stadtrat in Form einer „Verantwortungsgemeinschaft“ zusammenarbeiten, nach TV-Informationen  gegen eine Verlängerung von Hornfecks Vertrag ausgesprochen.

„Diese Entscheidung ist vermutlich das Ergebnis parteipolitischen Kalküls“ – mit diesen Worten reagiert die Vorsitzende der UBT-Stadtratsfraktion, Christiane Probst, auf die Berichterstattung des TV. „Es ist mehr als bedenklich, dass wirtschaftlich geführte Unternehmen, die der Stadt Trier und ihren Entscheidungsgremien obliegen, durch Parteipolitik beeinflusst werden.“

Der Hintergrund: Max Monzel, der Geschäftsführer des Zweckverbands Abfallwirtschaft in der Region Trier (ART) und seit 2017 auch Vorsitzende der CDU Trier, wird laut TV-Informationen als Hornfecks möglicher Nachfolger und Kandidat für die 2019 frei werdende Position im Vorstand der Stadtwerke gehandelt. Darauf konkret angesprochen, sagt Probst: „Meine Kritik am parteipolitischen Kalkül bezieht sich in der Tat auf die uns bekannte Info, Herr Monzel stehe für diese Position bereit.“

Petra Kewes, die Fraktionssprecherin der Grünen im Stadtrat, sagt: „Ich habe das auch schon gehört. Der Name von Herrn Monzel ist gefallen.“ Den Vorwurf der UBT, hier sei Parteipolitik im Spiel, möchte sie nicht kommentieren. „Ich kann nicht sagen, wer sich für die Nachfolge von Herrn Hornfeck bewerben will.“ Nichts sagen will auch SPD-Chef Sven Teuber, dessen Fraktion im Verwaltungsrat nach TV-Informationen für eine Vertragsverlängerung von Olaf Hornfeck eingetreten ist. „Ich gebe dazu keinen Kommentar ab.“

Für die CDU erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thomas Albrecht: „Ausgeschlossen ist in dieser Sache nichts, auch nicht eine Kandidatur von Herrn Monzel. Ob er sich bewerben will oder wird, weiß ich natürlich nicht.“

Albrecht betont, dass der Nachfolger von Olaf Hornfeck nicht einfach in sein Amt gewählt werde. „Alle im Verwaltungsrat sitzenden Mitglieder der CDU sind sich völlig einig darin, dass die Position ausgeschrieben werden muss. Darauf kann sich dann eine Vielzahl von Interessenten bewerben. Auch Herr Monzel.“

Das Thema beschäftigt nicht nur die Politikszene. Auch innerhalb der Belegschaft der Stadtwerke wird nach TV-Informationen bereits darüber gesprochen, dass Max Monzel der neue Chef werden könnte.

Monzel hat den Ruf eines kompetenten und zielstrebigen Machers und Netzwerkers. Die CDU hatte den promovierten Betriebswirt schon länger als neuen starken Mann in der Führungsspitze umworben, doch sowohl eine Kandidatur bei der Oberbürgermeisterwahl 2014 als auch die Aufstellung zum CDU-Spitzenkandidaten bei der Bundestagswahl 2017 hatte er abgelehnt. Im November wählte die CDU Trier den Chef der Müllmänner mit 89 Prozent der Stimmen zu ihrem neuen Vorsitzenden. Monzel löste den Architekten Udo Köhler ab.

Was sagt der Betroffene selbst? Hat der Geschäftsführer des Abfallzweckverbands ART die Absicht oder das Ziel, ab 2019 in den Vorstand der Stadtwerke Trier einzutreten und Nachfolger von Olaf Horn­feck zu werden?

Max Monzel antwortet schriftlich mit einem Satz. „Bezüglich Ihrer Anfrage muss ich Ihnen mitteilen, dass sich eine solche Frage mit den damit einhergehenden Spekulationen  schon aus Respekt vor Herrn Hornfeck und auch in Ansehung des sinnvollerweise vom Verwaltungsrat anzustrebenden Ausschreibungsverfahrens verbietet.“

 Der Trierer CDU-Vorsitzende Max Monzel beim Neujahrsempfang seiner Partei.

Der Trierer CDU-Vorsitzende Max Monzel beim Neujahrsempfang seiner Partei.

Foto: Friedemann Vetter

Eine weitere Information des TV im Zusammenhang mit dem möglichen Führungswechsel besagt, dass mittel- oder langfristig eine deutlich stärkere Zusammenarbeit der Stadtwerke Trier und des Zweckverbands Abfallwirtschaft im Raum Trier im Gespräch ist. Beide Institutionen versorgen Hunderttausende Haushalte in der gesamten Region (siehe Info). Auf Anfrage des TV sagen sowohl die Stadtwerke als auch  der Abfallzweckverband,  dass sie sich dazu aktuell nicht äußern.

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