Der hässlichste Großstadtbahnhof Deutschlands

Stadtbild

Zum Bericht "Aussicht auf einen sauberen Bahnhof" (TV vom 20. Oktober) über Taubenkot im Hauptbahnhof Trier (nach einem entsprechenden Hinweis von TV-Leser Wolfgang Künzer):

Ich danke Herrn Künzer dafür, dass er den Missstand bezüglich des Taubendrecks im Trierer Hauptbahnhof zum Thema macht. Und er hat vollkommen recht. Dieser Dreck trägt dazu bei, dass sich unser Hauptbahnhof schon lange das Prädikat "hässlichster Großstadtbahnhof Deutschlands" verdient.
Laut Aussage des Bahnhofsmanagers Ulrich Dimmer ist der Auslöser für die Taubenplage im Abriss des Expressgutschuppens zu suchen. Er schiebt also den Schwarzen Peter den Stadtwerken zu. Diese Aussage kann nicht unwidersprochen bleiben. Vielleicht hat Herr Dimmer erst kürzlich seinen Posten als Bahnhofsmanager angetreten, oder er hat bisher sein Büro nicht verlassen, um im Bahnhof nach dem Rechten zu schauen. Oder er versucht einfach vom Missmanagement, welches bei der Bahn ja an der Tagesordnung ist, abzulenken.
Von Juli 1996 bis Ende 2012 bin ich als Pendler nach Luxemburg täglich mit der Bahn gefahren. Das Problem mit dem Taubenkot besteht schon seit dieser Zeit, also mindestens seit 1996, und nicht erst seit diesem Jahr. Wenn ich morgens auf dem Bahnsteig auf den Zug wartete, stieg mir täglich der unangenehme Geruch von Taubenkot in die Nase. Und der Grund dafür ist nicht eine einzelne "Hinterlassenschaft", sondern es muss schon eine massive Verschmutzung, so wie sie auf dem Foto im Volksfreund zu sehen ist, vorliegen.
Abgesehen von der olfaktorischen Belästigung ist ein solcher Zustand vor allem aus hygienischen Gründen ziemlich bedenklich, wie auch Herr Künzer richtig anmerkt. Ich habe im Lauf der Jahre mehrmals das Bahnpersonal auf diese unappetitlichen Verunreinigungen hingewiesen, aber meistens nur ein Schulterzucken dafür bekommen. Mein Fehler war, dass ich mich nicht wie Herr Künzer an den Volksfreund gewandt habe, um diesen Missstand öffentlich zu machen.
Ob eine partielle Bespannung der Dachunterschichten mit Schutznetzen, wie sie jetzt vonseiten der Bahn angedacht ist, das Problem lösen wird, muss sich noch zeigen. Allerdings sollte dies jetzt so schnell wie möglich geschehen, woran ich aber meine Zweifel habe. Einem Stiefkind, wie es nun mal der Trierer Bahnhof ist, wird erfahrungsgemäß nur wenig Zuneigung zu teil. Bis es denn so weit ist, hilft nur konsequentes Saubermachen.
Michael Schäfer, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort