Langsur. Etwa 400 große und kleine Besucher sind in Langsur alljährlich auf den Beinen, um den Nikolaus zu begrüßen. 60 Jahre alt sei die Tradition, die seinerzeit vom Fischerclub ins Leben gerufen wurde, erklärt Reinhold Thiel, stellvertretender Ortschef in Langsur. Der Besuch von Nikolaus und der zeitgleiche Nikolausmarkt seien der Höhepunkt im örtlichen Veranstaltungskalender, bestätigt Rüdiger Artz, Bürgermeister der Gemeinde.

Es herrscht viel Betrieb, als die vielen Gäste das Sauerufer säumen, auf der Brücke über dem Flüsschen stehen und Nikolaus entgegenfiebern. Blaulicht kündet dieses Mal sein Kommen an: Der Wasserstand der Sauer ist so niedrig, dass die übliche Floßfahrt von Nikolaus nicht machbar ist. Also kommt Nikolaus alias Gerd Heinz per Feuerwehrboot mit flackerndem Licht und grüßt huldvoll vom Wasser.
"Et Kleeschen!", freuen sich drei luxemburgische Kinder aus Metzdorf und summen umgehend das Nikolauslied mit, das der Langsurer Musikverein punktgenau anstimmt.
"Da kommt er!" Dutzende kleine Zeigefinger deuten auf den guten Mann, der nun zum Anfassen nahe den sicheren Grund erreicht hat und mit "Geleitschutz" der Feuerwehr zur Schule schreitet. Fast 300 Tüten mit Obst, Süßigkeiten und Weckmännern wurden dieses Jahr von Eltern für die Kleinen mit Bons vorab gekauft, berichtet Thiel. "Übrigens auch für die älteren Bürger!", fügt Artz hinzu.
Auf die "Tuut", wie sich die luxemburgische Familie freut, sind auch die Kinder bei der Übergabe an der Grundschule sehr gespannt. Gedichte und Liedvorträge von Kindergarten- und Schulkindern folgen, bis es beim Nikolausmarkt vorweihnachtlich weitergeht - mit Musik des Musikvereins und Leckereien aus örtlicher Produktion. gsb