Treffen Denkmalpfleger mit Stadtoberen und Vertretern von Ministerien zusammen, ist die Stimmung nicht immer die beste. Oft sind heiße Diskussionen angesagt. Über die Höhe der Kosten zur Erhaltung und Renovierung alter Bauwerke, darüber, was schützenswert ist und was zugunsten finanzkräftiger Investoren abgerissen werden darf oder wie Plätze und Straßen umgestaltet werden können, ohne das Gesamtbild zu stören. "Die Auseinandersetzungen waren häufig deutlich - um es mal nett zu formulieren", berichtet denn auch der Trierer Domkapitular Franz Ronig. Doch das Gesicht des Leiters des Amtes für kirchliche Denkmalpflege ist dabei nicht etwa vor Unmut verzogen, sondern strahlt vor Freude. An diesem Tag sind sie sich nämlich alle einig: Ronig, Oberbürgermeister Helmut Schröer, der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Josef Peter Mertes und Generalvikar Georg Holkenbrink. Denn für seine Verdienste in der kirchlichen und staatlichen Denkmalpflege ist der 77-jährige Ronig mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. "Der Dank für Ihr langjähriges und beispielhaftes Wirken insbesondere in der kirchlichen Denkmalpflege soll ihnen mit dieser Ehrung symbolisch zuteil werden", sagt Mertes in seiner Laudatio. Auch für sein ehrenamtliches Engagement außerhalb der Kirche gebühre dem langjährigen Vorsitzenden des Landesdenkmalbeirates Dank und Ehre. "Das Verhältnis von Denkmalpflege und Stadtverwaltung ist nicht von vornherein harmonisch", sagt Oberbürgermeister Schröer. "Auf der einen Seite das bewahrende Moment, auf der anderen Seite die Zukunftsfähigkeit - dass diese Verbindung in Trier in den vergangenen 30 Jahren gut gelungen ist, daran haben Sie großen Anteil." Professor Ronig war maßgeblich an der Umgestaltung des Domfreihofes beteiligt. In seine Verantwortung ist auch die 1974 abgeschlossene Renovierung des Doms gefallen. Seit 2003 verwaltet Ronig die Reliquien des Bistums Trier.