"Der ist cool, der Weihbischof"

TRIER. (red) Waffeln essen, Seilspringen und Gespräche führen: Weihbischof Stefan Ackermann geht in Trier-Pallien auf Tuchfühlung zu den Jugendlichen.

Während seiner Firm- und Visitationsreise besuchte Weihbischof Dr. Stephan Ackermann in Trier-Pallien das Bosco-Mobil der Salesianer Don Boscos. Das Mobil ist ein Linienbus, der während eines Projekts zur aufsuchenden Kinder- und Jugendarbeit zum mobilen Spielplatz umgebaut wurde. "Es ist wichtig, dass solche Orte angeboten werden, an denen Kinder unbeschwert Kind sein können", sagte der Weihbischof, der das Gespräch mit Kindern, Jugendlichen und den Betreuern suchte.Ungewohnter Besuch

Die Kinder, die zum Spielen an das Bosco-Mobil gekommen waren, bestaunten den Besucher mit dem "roten Hut" und dem "Mega-Kreuz" vor der Brust nur anfangs etwas zurückhaltend. Mit Ausdauer und Geduld erklärte der Weihbischof den Kindern, was ein Bischof ist und was es mit dem Brustkreuz, den griechischen Buchstaben und der Kleidung auf sich hat. So viel Geduld belohnten die Kinder: Kurzerhand kaufte eine Neunjährige dem Weihbischof von ihrem Taschengeld eine Waffel, bevor er zum Seilspringen eingeladen wurde. "Der ist cool", begründete das Mädchen die Spende. Zwar verzichtete der Weihbischof auf die ebenfalls angebotene Brause, am Seilhüpfen jedoch nahm er teil - aus Rücksicht auf seine Dienstkleidung drehte er allerdings nur das Seil. Mit den älteren Jugendlichen unterhielt sich Weihbischof Ackermann über deren Probleme: Mangelnde Sport- und Freizeitangebote, fehlende Jugendräume und schlechte Aussichten auf eine Lehrstelle waren Themen, die den Jugendlichen auf den Nägeln brannten und für die der Weihbischof ein offenes Ohr hatte. Ihm ist es wichtig, sich während seiner rund 170 Termine umfassenden Reise durch das Dekanat Trier ein möglichst umfassendes Bild zu machen: "Es gehören da nicht nur Firmungen und Treffen mit Pfarrern und Bürgermeistern dazu." Bus mit spielerischen Extras

Viele der Kinder und Jugendlichen, die das Bosco-Mobil nutzen, stammen aus Stadtvierteln, die zu den sozialen Brennpunkten Triers gehören und an denen es an geeigneten Spielplätzen mangelt. Um dort Abhilfe zu schaffen, befinden sich in dem umgebauten Bus ein Kickertisch, viele Spiele und eine Musikanlage. Darüber hinaus ist das Bosco-Mobil mit Fahrrädern und Sportgeräten ausgestattet, mit denen die Kinder außerhalb des Busses spielen können. An festen Haltepunkten wollen die den Bus begleitenden Pädagogen um die Leiterin Gaby Reihs zu festen Zeiten einen Ort der Begegnung anbieten, einen Platz zum Spielen und für Gespräche.

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