Der Kreis will weiter die Meulenwaldautobahn

Trier · Noch bis kommenden Montag kann jeder seine Meinung zum neuen Bundesverkehrswegeplan kundtun. Die Ergebnisse dieser Öffentlichkeitsbeteiligung sollen in den Plan einfließen. Der Kreisausschuss Trier-Saarburg hat nun eine Stellungnahme abgegeben und diese mit handfesten Forderungen garniert.

Trier. Es soll am Ende niemand sagen, dass er nicht gefragt worden wäre. Mehrere Jahre hat es gedauert, ehe das Bundesverkehrsministerium seine Vorschläge für den nächsten Bundesverkehrswegeplan vorgestellt hat. Bis zum 2. Mai haben alle Interessierten Gelegenheit, sich zu äußern. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie eines der zahlreichen Projekte besonders gut oder besonders schlecht finden. Der Kreistag Trier-Saarburg hat in den vergangenen Jahren immer wieder klargemacht, welche Infrastrukturmaßnahmen er gerne hätte. Das sind vor allem die Nordumfahrung Trier (Meulenwaldautobahn) und die Westumfahrung (Moselaufstieg).
Einig war sich das Gremium in der Vergangenheit nie. Denn analog zur Gefechtslage in der rot-grünen Koalition im Mainzer Landtag war auch die Haltung zu den beiden großen Straßenprojekten: Aus Sicht der Grünen und der SPD sind die beiden Umfahrungen sinnlos und zu teuer.
In der jüngsten Kreistagssitzung ging es nun darum, wie sich der Kreis zum Verkehrswegeplan positioniert. In diesem haben der Moselaufstieg und die Ortsumgehung Ayl einen Platz gefunden. Die Meulenwaldautobahn hat es hingegen nicht geschafft, ebenso wie die vom Land ins Spiel gebrachten Umgehungen Igel und Hermeskeil.
Der Kreisausschuss begrüßt die Aufnahme der Westumfahrung Trier und der Ortsumgehung Ayl in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Das Gremium wünscht sich zudem vom Ministerium "im Sinne einer vorausschauenden, bedarfsgerechten Verkehrsinfrastrukturplanung für den Raum Trier/Trier-Saarburg eine Überprüfung und Neubewertung des Projekts Nordumfahrung Trier."
Das Bundesverkehrsministerium ist der Meinung, dass nach den Modellrechnungen der Bau der Strecke zwischen dem Parkplatz dicke Buche und der Autobahn bei Schweich unwirtschaftlich ist. Laut Vorlage für den Kreisausschuss liegt das daran, dass bei der Berechnung davon ausgegangen wird, dass im Jahr 2030 9000 Fahrzeuge pro Tag über diese Straße fahren würden. Eine Mehrheit im Ausschuss sieht das anders. So gehen vom Landebetrieb Mobilität beauftragte Studien davon aus, dass in der Prognose im Jahr 2025 rund 24 000 Fahrzeuge täglich dort fahren würden. Diese weitaus höhere Zahl würde das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Millioneninvestition verändern.
Die Trier-Saarburger fordern jedoch noch mehr: Die Ehranger Brücke sowie die A 602 seien überlastet. Neben dem vierspurigen Ausbau des Streckenabschnitts der A 64/B 52 im Bereich der Biewertalbrücke müssten die Anschlussstellen B 53/A 64 und B 52/A 602 ausgebaut werden. "Nur über diese - zur Überbrückung bis zu einem endgültigen Bau der Nordumfahrung Trier zwingend erforderlichen Maßnahmen - kann zumindest eine teilweise Entlastung erreicht werden", heißt es in der Vorlage. har
Wer seine Anmerkungen zum Bundesverkehrswegeplan machen möchte, kann dies auf zwei Arten tun: Per Brief an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Referat G12, Invalidenstraße 44, 10115 Berlin, Stichwort BVWP 2030, oder mittels Online-Formular auf der Seite des Ministeriums( <%LINK auto="true" href="http://www.bmvi.de" text="www.bmvi.de" class="more"%> ) zum Bundesverkehrswegeplan.

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