Der Lack ist ab - na und?
Abwracken oder abwarten? Ich habe mich mal gerade über die Abwrack-Prämie schlaugemacht. Nein, nicht für mein Auto. Das ist erst acht Jahre alt. Dafür bekomme ich den staatlichen Verschrottungszuschuss noch nicht.
Es geht um mich. Im Ernst. Ich wollte es ja zunächst nicht wahrhaben. Aber ab 40 geht es bergab. Es zwickt im Knie, auch der Rücken macht sich immer mal wieder bemerkbar, Erkältungen werde ich irgendwie auch nicht mehr so schnell los wie früher, ohne Brille geht nichts mehr - kurzum: das Alter. Damit erfülle ich zumindest das Hauptkriterium für das Geld aus dem Konjunkturpaket - das Mindestalter für die Schrottprämie überbiete ich locker mehr als vier Mal. Obwohl: Ein Auto, das so alt wird, gilt ja bereits wieder als Oldtimer, und damit ist es wieder wertvoll.
"Bevor man die Abwrack-Prämie in Anspruch nehmen will, lohnt es sich, seinen ,Alten' erst auf seinen tatsächlichen Wert schätzen zu lassen", habe ich irgendwo gelesen. Hm? Wie wohl mein Wert ist? Muss ich mal meine Frau fragen. Äußerlich jedenfalls bin ja ganz gut erhalten, finde ich. O.K., eine gewisse Überbreite ist vorhanden. Aber die Beulen, sprich Falten, halten sich eigentlich in Grenzen. Ja, an einigen Stellen ist der Lack etwas ab und ein Grau macht sich breit. Ich bin halt nicht mehr der Neueste. Aber dafür dann gleich auf den Schrottplatz? Moment mal. Außerdem bekommt man die Kohle ja nur, wenn man den Alten gegen einen Neuen eintauscht. O.K., überzeugt. Ich habe es mir anders überlegt: Das mit dem Verschrotten ist keine so gute Idee, reparieren und ausbessern geht ja auch. Und mit dem Alter steigt ja auch der Wert. ma/jöl