Der Machtkampf der Königinnen

Trier · "Maria Stuart" von Friedrich Schiller ist harte Kost für Jugendliche. Die Autorin Beate Rüter hat auf Basis dieser Vorlage ein Stück für Schüler konzipiert, das die 15 Akteure des Jugendclubs am Theater Trier am Freitag, 22. Juni, auf die Studiobühne bringen.

 Spielen ein doppeltes Spiel mit Königin Elisabeth I. (Terra Isselstein, rechts): ihr Berater Baron von Burleigh (Christian Kloss) und Graf von Leicester (Susanne Marquenie). TV-Foto: Mechthild schneiders

Spielen ein doppeltes Spiel mit Königin Elisabeth I. (Terra Isselstein, rechts): ihr Berater Baron von Burleigh (Christian Kloss) und Graf von Leicester (Susanne Marquenie). TV-Foto: Mechthild schneiders

Trier. Nervosität ist den Jugendlichen im Proberaum in der Kartäuserstraße nicht anzumerken. Und doch sind es bis zur Premiere ihres Stücks "Maria Stuart. Battle of the Queens” von Beate Rüter nur wenige Tage. Noch hakt es hier und da, aber bei der Aufführung am Freitag, 22. Juni, im Theaterstudio wird sicher alles sitzen. Das erste Mal proben die 15 Mitglieder des Jugendclubs des Theaters Trier im Kostüm. Terra Isselstein wählt ein altmodisches blau-weißes - sie spielt gemeinsam mit Marina Spalluto die Elisabeth, beide stehen fast immer zusammen auf der Bühne. Doppelt besetzt hat Regisseurin Judith Kriebel auch die Rollen von Elisabeths Widersacherin Maria Stuart mit Marie Schäfer und Charlotte Martin Yuste. "Jeder stellt eine Seite der Personen dar", erklärt Kriebel, die die Schauspieler des Jugendclubs zum zweiten Mal unterstützt. Das Stück sollte, wie im vergangenen Jahr, Bezug nehmen auf den aktuellen Spielplan. Die 15- bis 18-Jährigen hätten es mit ihr und Theaterpädagogin Sylvia Martin erarbeitet, sagt Kriebel. Seit Dezember wird geprobt, seit Ostern auch mehrmals wöchentlich.
Einige Mädchen übernehmen Hosenrollen. "Wir haben einen Frauenüberschuss", sagt die 32-Jährige, und sie habe bewusst aus den Männer- keine Frauenrollen gemacht. "Ich will zeigen, dass sich die Königinnen in einer Männerwelt durchsetzen wollen." Englands Macht in Frauenhand - das erinnert an Maggie Thatcher. Und tatsächlich haben Kriebel und Martin das Stück in die 80er Jahre adaptiert was Musik und Kostüme angeht. "Unsere Elisabeth sieht aus wie Thatcher", meint Kriebel. Maria hingegen sei als Gefangene zeitlos angelegt. Auf politische Anspielungen hat die Regisseurin verzichtet: "Mir war es wichtig, an der Situation zu arbeiten und die Jugendlichen ins Spiel zu bringen." mehi
Premiere ist am 22. Juni, weitere Aufführung am 24. Juni, jeweils 20 Uhr im Studio des Theaters Trier.

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