Der Mann, der auf Neustart drückt

Pluwig/Gusterath · Stefan Metzdorf aus Gusterath will Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ruwer werden. Das Ehrenamt liegt ihm am Herzen.

 Bürgermeister-Kandidat Stefan Metzdorf auf dem Sportplatz in Pluwig. TV-Foto: Albert Follmann

Bürgermeister-Kandidat Stefan Metzdorf auf dem Sportplatz in Pluwig. TV-Foto: Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Schon das Design verrät: Der Mann ist vom Fach. Neustart heißt der Wahlkampf-Slogan von Stefan Metzdorf, so steht es auch in dicken Lettern auf den Straßenplakaten und dem Werbeflyer. Die Welle auf dem Cover symbolisiert den Fluss Ruwer und die vorherrschende Farbe Türkis ist dem Wappen der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer entliehen. Metzdorf, Experte für Datensicherung und Datensicherheit bei der Uni Trier und Inhaber einer Grafikagentur, hat seine Kampagne selbst entworfen. Er möchte bei der Wahl am 5. November Bürgermeister der VG Ruwer werden. Der 54-jährige Gusterather ist einer von fünf Kandidaten (siehe Info).

Für das Treffen mit dem TV-Reporter hat sich Metzdorf den Sportplatz der DJK Pluwig-Gusterath ausgesucht. "Der Sportplatz symbolisiert für mich das Ehrenamt, hier kommen viele engagierte Menschen zusammen, Jung und Alt begegnen sich." Der Sozialdemokrat sagt, er wolle die VG Ruwer ins digitale Zeitalter führen. Es mache ihm Freude, Verantwortung zu übernehmen und sich für die Anliegen der Menschen einzusetzen. Metzdorf möchte "neue Wege der Bürgerbeteiligung finden". Der gebürtige Trierer ist verheiratet und hat drei Töchter, mit seiner Familie wohnt er seit 1989 in Gusterath. Metzdorf ist Beigeordneter von Gusterath und SPD-Fraktionschef im Verbandsgemeinderat Ruwer.

Die Stärkung des ländlichen Raums und des Wir-Gefühls hat sich der Kandidat auf die Fahnen geschrieben. Um mehr Teilhabe zu ermöglichen, will er Arbeitskreise für engagierte Jugendliche und Senioren auf VG-Ebene einrichten, das Angebot für betreutes Wohnen und ambulante Pflege ausweiten (Stichwort "Dorfschwester") und den Investitionsstau in Schulgebäude und -hallen beheben. "Schon im Verbandsgemeinderat habe ich angemahnt, dass wir eine verlässliche Planung brauchen. Um die Dinge finanzieren zu können, müssen wir uns auch über Standards unterhalten."

Den Ausbau von Schule und Bürgerhaus in Gusterath nennt Metzdorf ein Positivbeispiel, wie VG und Ortsgemeinden Synergieeffekte nutzen können: "Ich habe gesagt, lasst uns das doch zusammen machen. Und es hat geklappt."
Für Metzdorf hat die VG Ruwer noch viel ungenutztes Potenzial. Er möchte die "ungeschliffene Perle" touristisch aufwerten, auch für Naherholungssuchende aus der Stadt Trier. Einsetzen möchte er sich zudem für eine autarke, dezentrale Energieversorgung. Strom, der vor Ort erzeugt wird, soll dort auch genutzt werden und so die Strompreise für die Bürger senken.

Dass Stefan Metzdorf einmal nach dem höchsten Verwaltungsamt in der VG Ruwer greifen würde, hätte in den 80er Jahren wohl kaum jemand für möglich gehalten. Sein Leben hätte nach einem schweren Motorradunfall im Alter von 18 Jahren auch in andere Bahnen laufen können. Der gelernte Koch wurde sehr schwer verletzt. Er war zwei Jahre berufsunfähig und hielt sich danach zunächst mit Hilfstätigkeiten über Wasser.

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