Der Mykotoxine-Experte

TRIER. Paul Majerus ist nun auch offiziell neuer Leiter des Trierer Instituts für Lebensmittelchemie, einer Abteilung des Landesuntersuchungsamtes. Majerus ist Experte im Bereich Verbraucherschutz.

Der Mann hat gut lachen. Wer hätte gedacht, dass er einmal an der Spitze des Institutes stehen würde, welches ihm vor 26 Jahren nur eine befristete Stelle in einem auslaufenden Forschungsprogramm angeboten hatte? Aber er hat es geschafft: Der 53-jährige Paul Majerus ist offiziell zum neuen Leiter des Instituts für Lebensmittelchemie ernannt worden. Das Amt hatte der bisherige Stellvertreter bereits seit März diesen Jahres kommissarisch geführt. Vorgänger Herbert Otteneder war zuvor in den Ruhestand gegangen. Auf den "Neuen" und das Institut kommen neue Herausforderungen zu: Das Landesuntersuchungsamt, unter anderem zuständig für den Verbraucherschutz, hat seine Ressorts umgestaltet und gestrafft. In Trier konzentrieren sich die Sachverständigen zukünftig auf die Bereiche Kontrolle und Untersuchung von Weinprodukten, Pflanzenschutzmitteln, Gentechnik, Allergie auslösende Stoffe und Radiologie - der Überwachung von Lebensmitteln auf eventuelle radioaktive Belastung. Mit dem benachbarten Institut für Hygiene wird man eine engere Kooperation eingehen, erklärt Majerus. 1972 war der gebürtige Luxemburger Richtung Karlsruhe gezogen, wo er sein Studium zum Lebensmittelchemiker abschloss. Sein Wunsch, nahe dem "Ländchen" zu sein, hat ihn nach Trier geführt.Eigengewächs mit innerer Ruhe

Der Wissenschaftler habe sich in den vergangenen 26 Jahren in Trier einen Namen als bundesweit anerkannter Experte für Mykotoxine (sprich Schimmelpilzgifte) und Pflanzenschutzmittel gemacht, sagt sein Vorgesetzter Stefan Bent, Präsident des Koblenzer Landesuntersuchungsamtes. Eine Personalratsvertreterin nennt Majerus einen "Dompteur": Managertätigkeiten statt wissenschaftliches Arbeiten würden nun im Vordergrund stehen. "Ich betrachte mich als Eigengewächs dieses Hauses", sagt Majerus. Bei seinen Mitarbeitern dürfte der Neue alles andere als unbeliebt sein. Fachbereichsleiter Heinrich Koch spricht ihm eine "Gelassenheit" zu, ein Mensch, der das Leben genieße. Und sich von Giften nicht aus der inneren Ruhe bringen lasse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort