Der neue Trierer Kulturdezernent Thomas Schmitt hat seine Arbeit aufgenommen

Trier · Kulturdezernent Thomas Schmitt hat an seinem ersten Tag im neuen Job etliche Hände geschüttelt, erste Termine ausgemacht und plant für die nächsten Tage, sich möglichst allen seiner rund 700 Mitarbeiter zumindest kurz persönlich vorzustellen.

 Triers neuer Kulturdezernent Thomas Schmitt.

Triers neuer Kulturdezernent Thomas Schmitt.

Foto: Christiane Wolff

Im Garten seiner Großeltern im saarländischen Körprich blühen gerade die Apfelbäume. Der größte davon trägt unterschiedliche Sorten, sein Stamm war ehemals mit zwei Arten veredelt worden: einem Speiseapfel und einer sehr kleinen, roten und sauren Sorte. "Zu der hat meine Oma immer ,die Trierischen' gesagt", erzählt Thomas Schmitt. Die kleinen, sauren, roten Früchte seien Rote Trierer Weinäpfel, beendet der 44-Jährige die kleine Geschichte, die er am Ostersonntag auf seiner Facebook-Seite gepostet hat.
Seit dem heutigen Dienstag ist der Saarländer selbst ein Trierer, naja, so fast jedenfalls. Denn seine Wohnung im Stadtteil Heiligkreuz kann der CDUler, der am 8. März vom Stadtrat zum neuen Beigeordneten im Stadtvorstand gewählt wurde, erst in einigen Wochen beziehen.
Im Rathaus residiert Schmitt nicht wie Oberbürgermeister Wolfram Leibe und seine Mit-Beigeordneten Angelika Birk und Andreas Ludwig im ersten, sondern im zweiten Stock.
Dass er nicht in das Büro seines Vorgängers Thomas Egger eingezogen ist, hat organisatorische Gründe: Zur vom Oberbürgermeister vorangetriebenen Umstrukturierung der Verwaltung gehört, dass die Dezernatsreferenten Büros direkt neben ihren Chefs beziehen, um die Wege kürzer zu machen. Alle Büros auf der ersten Etage unterzubringen, ist allerdings aus Platzgründen nicht möglich.
In seinem neuen Büro hat Schmitt sich noch nicht eingerichtet. Auf der Fensterbank steht eine Art chinesische Glücksfigur - vielleicht noch ein Überbleibsel von Ex-Baudezernent Peter Dietze, dessen Arbeitsräume von 1991 bis 2007 ebenfalls hier oben untergebracht waren und der der Vorsitzende der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Trier war und ist. Außer einer modernen, verchromten Schreibtischlampe hat Schmitt noch nichts Persönliches an seinen neuen Arbeitsplatz mitgebracht. "Ich werde sicherlich noch Bilder aufhängen, aber überlegt habe ich mir da noch nichts konkret."
Die erste Arbeitswoche könnte übrigens gleich doppelt stressig für ihn werden. Denn nicht nur Angelika Birk, sondern auch Bau- und Schuldezernent Andreas Ludwig ist im Osterurlaub. Und Schmitt übernimmt laut Geschäftsverteilungsplan der Behörde Ludwigs Vertretung. Da kann der Neue im Rathaus eigentlich nur hoffen, dass im Ressort Ludwig nichts Unverhofftes passiert - wie etwa die kurzfristige Schließung der Wolfsberg-Sporthalle vor zwei Wochen wegen Bauschäden.
Der TV hat den neuen Dezernenten am späten Dienstagnachmittag in seinem neuen Büro besucht:

Herr Schmitt, wie war denn der erste Arbeitstag so?
Thomas Schmitt: Spannend und interessant! Am Morgen habe ich mit meiner Sekretärin den Tag besprochen, die Post durchgeschaut, dann hatte ich ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister und anschließend eine große Runde mit allen Amtsleitern des Dezernats. Es war ein allgemeines Vorstellungsgespräch - aber wir haben auch ein paar ganz konkrete Anliegen angerissen.

Was war denn das spannendste/interessanteste/dringendste Anliegen oder Telefonat, das Ihnen untergekommen ist?
Schmitt: Es war eine Fülle interessanter Themen, die heute bei mir aufgeschlagen sind - priorisieren kann ich da noch nicht. Zumal in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich noch Dinge zur Sprache kommen werden, von denen ich bislang noch gar nichts weiß. Ich werde jetzt erstmal sammeln, ordnen, nachhaken und dann eine Prioritätenliste aufstellen. Die Frage, wer neuer Theaterintendant wird, ist da natürlich vorne mit dabei - schließlich endet heute die Bewerbungsfrist, und wir müssen uns bis zum Sommer entschieden haben.

Was steht an oberster Stelle Ihrer To-do-Liste für den zweiten Tag im Amt?
Schmitt: Ab Mittwoch werde ich damit beginnen, allen Ämtern meines Dezernats einen Besuch abzustatten, um alle Mitarbeiter kennenzulernen und mich persönlich vorzustellen.
Außerdem steht in dieser Woche ein Gesprächstermin mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe an - auch da wird es allerdings zunächst einmal darum gehen, sich gegenseitig kennenzulernen und gemeinsame Anliegen abzustimmen.

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