"Was kostet das?" Auf die meistgestellte Frage gibt es eine unerwartete Antwort: "Nichts!" Keinen Cent müssen die Fans bezahlen, die den original Fifa-Weltmeister-Pokalsehen wollen. Selbst das persönliche Foto mit dem Objekt der weltweiten Begierde gibt es zum Nulltarif. Allerdings muss man Zeit investieren und bis zu 40 Minuten in der Schlange stehen. In 120er-Gruppen geht es zunächst in den Kino-Kubus zur Vorführung eines achtminütigen 3-D-Films über den "Pott", seine Geschichte und Faszination. Im Zelt nebenan leisten Werner Thull (Trier-Quint), Georg Fries (Greimerath bei Wittlich), Ansgar Heck (Mertesdorf), Knut Wichmann (Trier) und Stefan Berg (Klausen) Akkordarbeit. Die fünf Volunteers (ehrenamtliche WM-Helfer) lichten jeden einzelnen im Fünf-Sekunden-Takt ab. Security-Kräfte achten darauf, dass niemand dem Pokal zu nahe kommt. Die Polaroid-Aufnahmen werden sofort überreicht. Tolle Sache! Die "echten" Weltmeister müssen noch bis nach dem Finale am 9. Juli warten, ehe sie sich mit der begehrtesten Trophäe des Planeten ablichten lassen können. "Fast gratis" ist die Teilnahme an den zahlreichen Spielstationen und Mitmach-Aktionen, an denen Kicker ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen können. Die "Modul-Pässe" gibt es zum symbolischen Preis von einem Euro. Den Erlös stiften die Veranstalter (Fifa und WM-Organisationskomitee, in Trier in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Fußballverband Rheinland) dem Trier-Wester Jugendwerk Don Bosco. Am Kicker hat selbst "Nicht-Fußball-Fan" Michael Trappen (15) Spaß, auch wenn er gegen seinen Klassenkameraden Christian Steil von Hindenburg-Gymnasium Trier kaum Land sieht. Die Teilnehmer des Endlos-Streetsoccer-Turniers kicken für Waisenkinder in aller Welt: Für jeden Treffer fließt ein Euro in die Aktion zum Bau von sechs neuen SOS-Kinderdörfern. Strahlende Gesichter zum Abschluss der neunstündigen Veranstaltung. "Wir sind stolz, dass wir als einzige rheinland-pfälzische Stadt dabei sein durften", freute sich OB Helmut Schröer. Die Gesamt-Besucherzahl schätzt Bernd Urmitzer vom Fußballverband Rheinland auf "deutlich mehr als 20 000 - das ist überdurchschnittlich gut". Trier war die 17. Station der Fifa-WM-Tour durch 21 deutsche Städte, die am 26. Mai in Hamburg endet. Stadt Nummer 18 ist am kommenden Montag Saarbrücken. Weitere Fotos Seite 14