Der Preis steht noch in den Sternen

Aller guten Dinge sind sechs: Nach Quedlinburg, Bamberg, Weimar, Lübeck und Goslar ist Trier die nächste 100-Euro-Goldmünze der Unesco-Welterbe-Reihe gewidmet. Das Goldstück erscheint am 1. Oktober; was es kosten wird, steht noch in den Sternen.

 Hier ist alles Gold, was glänzt: die bisher in der Unesco-Welterbe-Reihe erschienenen 100-Euro-Goldmünzen von Quedlinburg (links) bis Goslar. Abbildung unten: So wird die 100-Euro-Goldmünze mit Trierer Unesco-Welterbestätten aussehen. TV-Foto: Roland Morgen; Abbildung: Bundesfinanzministerium

Hier ist alles Gold, was glänzt: die bisher in der Unesco-Welterbe-Reihe erschienenen 100-Euro-Goldmünzen von Quedlinburg (links) bis Goslar. Abbildung unten: So wird die 100-Euro-Goldmünze mit Trierer Unesco-Welterbestätten aussehen. TV-Foto: Roland Morgen; Abbildung: Bundesfinanzministerium

Berlin/Trier. Trier "zieht": Zu Tausenden gehen an manchen Tagen die Bestellungen bei der Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland in Weiden ein. "Die Nachfrage ist gewaltig", frohlockt Bundesfinanz-Staatssekretär Karl Diller. Die Freude ist verständlich, denn der 68-jährige Trierer SPD-Bundestagsabgeordnete ist maßgeblicher Initiator der 100-Euro-Goldmünze "Unesco-Welterbe - Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier". Wie das gute Stück aussehen wird, steht seit dem 19. November 2008 fest, als das Bundeskabinett den Segen zur Prägung und Herausgabe des Siegerentwurfs von Michael Otto aus dem hessischen Rodenbach gab. Aber Auflage und vor allem der Preis stehen noch in den Sternen.

Zwei-Euro-Münze mit Porta Nigra kommt



Vom Nennwert 100 Euro sollten sich Laien nicht täuschen lassen. Schon die erste Unesco-Welterbe-Goldmünze, 2002 mit Quedlinburg-Motiv erschienen, kostete bei Ausgabe (einschließlich des üblichen 25-Euro-Zuschlags) fast das Doppelte. Die große Unbekannte in der Rechnung ist der Goldpreis an der Frankfurter Börse am Tag vor dem Ausgabe-Tag. Auch im Falle der für den 1. Oktober angekündigten Trierer Münze wird sich - wie bei den fünf Vorgängern in der Unesco-Reihe - Ende September entscheiden, wie tief Sammler in die Tasche greifen müssen. Kostete am 30. September 2002 das Kilo Gold 10 800 Euro, so waren es sechs Jahre später, dem Stichtag für die 2008er Welterbe-Goldmünze Goslar, 20 200 Euro - und die 15,5 Gramm schwere Feingold-Münze kostete knapp 340 Euro. Wäre gestern der Stichtag für die Trier-Goldmünze gewesen (Kilo-Goldpreis am späten Nachmittag: 21 831 Euro), würde ein Exemplar 338 Euro plus 25 Euro Zuschlag kosten.

Ebenfalls noch ungewiss ist die Auflagen-Höhe. "Jeder private Besteller erhält garantiert eine Münze", verspricht die Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (Infos und Bestellung: www.deutsche-sammlermuenzen.de). Zusätzlich bestehe die Chance, ein weiteres Exemplar zugelost zu bekommen. Fest steht allerdings: Die Bestellfrist endet am 31. Mai. Kenner gehen davon aus, dass der Bund rund 350 000 Exemplare der Trier-Goldmünze prägen lassen wird. Am Anfang der Reihe lag die Auflage bei einer halben Million, um dann kontinuierlich auf 320 000 Stück (Goslar) zu sinken. Geprägt wird zu gleichen Anteilen von allen fünf deutschen Münzstätten. Das Trier-Goldstück erscheint also mit den Münzzeichen A (Berlin), D (München), F (Stuttgart), G (Karlsruhe) und J (Hamburg). Preiswerter und unkomplizierter wird an die übernächste Euro-Münze mit Trier-Motiv heranzukommen sein. In der Zwei-Euro-Gedenkmünzenserie "Bundesländer" ist Rheinland-Pfalz mit der Porta Nigra vertreten - allerdings erst 2017.

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