Der Riesenwürfel mit den bunten Kacheln

Föhren/Hetzerath/Trier · Der Zweckverband Industriepark Region Trier (IRT) steht finanziell gut da und kann seine in den Anfangsjahren angehäuften Schulden stetig abbauen. Mit dem Hochsilo des Tierfutterherstellers Vet-Concept steht eine optisch markante Produktionsstätte vor der Fertigstellung.

 Wie ein gepixelter Würfel sieht die neue Produktionshalle des Tierfutterherstellers Vet-Concept aus. Im Vordergrund der Ort Bekond.

Wie ein gepixelter Würfel sieht die neue Produktionshalle des Tierfutterherstellers Vet-Concept aus. Im Vordergrund der Ort Bekond.

Foto: Klaus Kimmling

Föhren/Hetzerath/Trier. Die Erfolgsgeschichte werde fortgesetzt - so kommentierte Verbandsvorsteher Günther Schartz die neuesten Bilanzen des Industrieparks Region Trier. Die Verbandsversammlung verabschiedete am Donnerstag einstimmig den Haushalt 2015, der erneut keine Umlagezahlungen der beteiligten Kommunen vorsieht. Die Verschuldung wird nach Einschätzung von IRT-Geschäftsführer Reinhard Müller auf rund neun Millionen Euro zurückgefahren (siehe Extra). Müller kündigte an, dass der Tierfutterhersteller Vet-Concept (100 Beschäftigte) im Sommer seine neue Produktionsstätte für Trockenfutter in Betrieb nimmt.
50 einzelne Silos


Die 32 Meter hohe Silo-Anlage an der Autobahnabfahrt Föhren ist ungewöhnlich. Das liegt nicht nur an der Größe, auch die Verkleidung mit verschiedenfarbenen Kacheln sieht man in unserer Region erstmalig. Die ein mal zwei Meter großen Platten sind in "Tarnfarben" gehalten - in Grau-, Grün- und Gelbtönen. Verwendet werden Farben, die auch der Meulenwald als Sichthintergrund im Jahresverlauf annimmt. Dadurch soll der Bau nicht so sehr ins Auge fallen; insbesondere von Bekond aus ist der IRT gut einsehbar.
Nach Auskunft von Vet-Concept-Geschäftsführer Torsten Herz stehen in dem Gebäude 50 einzelne Silos. Die Silos müssten so hoch sein, um die Fließfähigkeit der verwendeten Produkte - hauptsächlich Getreide und Fleischmehl - zu gewährleisten. Etwa 1000 Tonnen Getreide möchte Vet-Concept jährlich bei Herstellern in der Region einkaufen. Der Rohstoff wird über Förderschnecken in die Produktionshalle geleitet und durch Druckluft hochgepumpt. Eine Hammermühle zerkleinert sie. Am Ende des Produktionsprozesses wird das Futter zu Kroketten gepresst, getrocknet und in die benachbarte Produktionshalle zum Verpacken geleitet. Auch diese Halle ist neu. Herz versichert, dass die eingebauten Biofilter alle Gerüche eliminieren. Das bescheinige auch ein Emissionsgutachten. 16 Millionen Euro habe Vet-Concept in die neue Trockenfutterproduktion gesteckt, sagt der Geschäftsführer.
Und die Expansion geht weiter. Herz: "Wir benötigen noch ein Hochregal und wollen in einigen Jahren in die Nassfutterproduktion einsteigen." Das Unternehmen habe im Kernbereich des Industrieparks, neben DPD, ein 100 000 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Im ersten Schritt sollen laut Herz 40 000 Quadratmeter verbaut werden, das entspricht in etwa der Fläche, die Vet-Concept am bestehenden Standort jenseits der Landesstraße 141 einnimmt.
Neben dem Paketzusteller DPD wird der Tierfutterproduzent später auch "Italpannelli" als Nachbar haben. Das ist ein Spezialhersteller von Wand- und Dachelementen. Die Italiener haben ein zehn Hektar großes Grundstück erworben; vermutlich im Sommer startet die Hochbau-Phase. Zunächst sollen zwei Produktionslinien mit 60 bis 80 Mitarbeitern aus der Region gefahren werden; im Endausbau sind fünf Linien geplant.Extra

Mitglieder des Zweckverbands IRT sind die Kreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich, die Stadt Trier, die Verbandsgemeinden Schweich und Wittlich-Land sowie die Ortsgemeinden Bekond, Hetzerath und Föhren. Der Kauf der 26 Hektar großen ehemaligen französischen Hubschrauberbasis am Flugplatz Föhren bildete die Grundlage für den Aufbau eines Industrieparks. Der IRT umfasst 110 Hektar erschlossene Fläche; rund 2400 Menschen stehen bei 130 Betrieben in Lohn und Brot. Im vergangenen Jahr erreichte der IRT erstmals die Gewinnzone. Auch in den kommenden Jahren soll es Haushaltsüberschüsse geben und die Verschuldung reduziert werden. IRT und der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trie rer Tal (unter anderem Hafen Trier und Gewerbegebiete Granahöhe Konz und Trierweiler-Sirzenich) wollen stärker miteinander kooperieren. alf

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