Der Rohbau steht schon

TRIER. Viel hat sich seit Baubeginn im Dezember 2003 auf dem Gelände der Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen getan: Während im neuen Gebäude der Erwachsenenpsychiatrie am zweiten Obergeschoss gearbeitet wird, haben die Umbaumaßnahmen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie vor kurzem begonnen.

 Neubau auf römischem Grund: Die Erwachsenenpsychiatrie des Mutterhauses Trier.Foto: Alexander Fischbach

Neubau auf römischem Grund: Die Erwachsenenpsychiatrie des Mutterhauses Trier.Foto: Alexander Fischbach

Doch nicht nur diese Abteilungen werden um- oder neu gestaltet. Bis zum Jahre 2009 sollen im ganzen Krankenhausbereich bauliche und strukturelle Veränderungen erfolgen. Diese erstrecken sich auf Neubauten von Operationssälen, den Aus- oder Umbau von Abteilungen sowie die Erstellung eines neuen Hubschrauberlandeplatzes. Die Baukosten betragen voraussichtlich 50,9 Millionen Euro. Einen Großteil der Gelder zahlt das Land Rheinland Pfalz.Die Raumnot hat ein Ende

"Wir sind sehr froh, gerade jetzt umzubauen", sagt Ralf Lunkenheimer, Geschäftsführer des Mutterhauses. So könne eine bauliche und konzeptionelle Umstrukturierung der Klinik direkt mit neuen gesetzlichen Rahmenvorgaben in Einklang gebracht werden. Abgesehen davon ist eine Erweiterung des Mutterhauses allein aus Platzgründen notwendig. Durch den Umbau von ehemaligen Büros und Sekretariaten stehen der Kinder- und Jugendpsychiatrie zukünftig 30 Betten zur Verfügung, das bedeutet für diese Abteilung eine Vergrößerung um ein Drittel. "Bisher habe man zuweilen fünf bis sechs der kleinen Patienten in ein Zimmer legen müssen", berichtet Dr. Alexander Marcus, Leiter dieser Abteilung. Zum Glück werde diese räumliche Not behoben. Dabei entstehen nicht nur neue Krankenzimmer, sondern auch Räume für Musik- und Kunsttherapie. Darüber hinaus ist eine Tagesklinik für Kinder und Jugendliche vorgesehen. "Da können zum Beispiel Depressionen oder Lern- und Verhaltensstörungen therapiert werden", erläutert Marcus weiter. In einer späteren Bauphase, möglichst ab Mai 2006, soll dann auch das Hauptgebäude des Krankenhauses erweitert werden. Die bisher vier eigenständigen OP-Bereiche werden dann in diesem Neubau zu einer zentralen Operationsabteilung zusammengefasst. Auch die Kinderabteilungen und die Ambulanzen finden dort neue Räumlichkeiten.Vor dem Bauen "buddeln" die Archäologen

Aber bisher ist dieses Gelände noch fest in der Hand der Archäologen. Einen Brunnen und "mehrere Wohnhausgrundrisse haben wir ergraben", erklärt Sabine Faust vom Rheinischen Landesmuseum. Die Bauten stammten aus dem ersten bis dritten Jahrhundert nach Christus, könnten allerdings nicht einem bestimmten Gewerbe zugeordnet werden, so Faust weiter. Gleich neben der Grabung, hinter dem Bau des Schwesternwohnheims, erhebt sich schon jetzt der Neubau der Erwachsenenpsychiatrie. Insgesamt 80 Patienten können dort später stationär versorgt werden, das sind zehn mehr als bisher im ehemaligen Herz-Jesu Krankenhaus. Chefarzt Dr. Wilhelm Classen bewertet den Umzug in neue Räumlichkeiten positiv: "Durch den Neubau werden insbesondere die sanitären Verhältnisse und die Erreichbarkeit der einzelnen Therapieeinheiten verbessert." Insgesamt sei dies eine deutlich Verbesserung des Standortes. Diese Abteilung ist voraussichtlich im Mai 2006 bezugsfertig.

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