Der Stadtpark kommt später an die Reihe

TRIER. Der Vereinsamung und dem Gefühl des Ausgeschlossenseins entgegenzuwirken, hat sich der Seniorenverein der Trierer Stadtwerke auf die Fahnen geschrieben. Nun beging er mit einem Sommerfest sein vierzigjähriges Bestehen.

"Bingo!" Horst Simmer erhebt sich aus der fröhlichen Runde im Haus Gillenbach. Er hat seine Zahlenreihe voll und erhält eine Flasche Jubiläumswein. Das Glück im Spiel ist ihm weiterhin hold: Er gewinnt schließlich den Hauptpreis - noch mehr Jubiläumswein. "Wir dokumentieren, dass der Mensch auch im Ruhestand zu Aktivitäten bereit ist, dass wir gemeinsame Interessen wahren und in die Tat umsetzen", sagt der Vereinsvorsitzende Willi Birkel in seiner Ansprache. Den 163 Mitgliedern wird einiges geboten: Zehn Tages- oder Halbtagestouren im Jahr, Zusammenkünfte und Feiern, eine große Sommerexkursion. "Kürzlich waren wir mit 44 Personen im Fichtelgebirge, acht Tage lang", berichtet der Zweite Vorsitzende Wilhelm Schülter, "es war wunderschön." Einen Rat hat er an die Senioren: "In den Stadtpark könnt ihr später noch gehn, jetzt sollt ihr euch in der Welt umsehn!" Frühere Reisen führten die Stadtwerke-Senioren etwa in die Normandie, die Camargue oder an den Bodensee, aber auch nach Berlin und Norderney. Vereinsmitglied Rudolf Hill stellt auf einem Tisch seine Kunstwerke aus, darunter eine Gans, ein Frosch, ein Krokodil, Dampfwalzen, zwei Leiterwagen - alles aus Holz: Reste alter Möbel. "Nach einem Schlaganfall war ich rechtsseitig gelähmt, ich musste meine rechte Hand in Bewegung halten", berichtet der Senior. "Ich habe das alles von Hand gemacht, mit Bohrmaschine und Stichsäge!" Im Verwandtenkreis freuen sich nicht nur die Kinder über seine Kunstwerke. Der Verein feiert auch seine Altersjubilare: Seit vierzig Jahren dabei ist Josef Koch, seit dreißig Jahren der 95-jährige Rudolf Kux, seit 25 Jahren Katharina Gorges und Heinz Rogowski.

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