Der Streit um die Schule geht weiter

Trier-Kürenz · Lange Diskussionen, fehlende Einigkeit und anhaltendes Warten: Die Grundschule Soterstraße hat den Ortsbeirat von Trier-Kürenz abermals in ihren Bann gezogen. Bei der Zusammenkunft, die sich über mehrere Stunden erstreckt, ist das aber nicht das einzige Thema.

 Abgefunden mit der Zwangsschließung der Grundschule Soterstraße durch die Stadt hat sich auch der neue Ortsbeirat Trier-Kürenz noch nicht. TV-Foto: Ludwig Hoff

Abgefunden mit der Zwangsschließung der Grundschule Soterstraße durch die Stadt hat sich auch der neue Ortsbeirat Trier-Kürenz noch nicht. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Kürenz. Schule, Schule und nochmals Schule: Auch den neu formierten Ortsbeirat von Trier-Kürenz lässt das Thema nicht ruhen. Ein zählbares Ergebnis kommt nach der einstündigen Schuldebatte bei der jüngsten Ratsversammlung im Treffpunkt Am Weidengraben allerdings nicht zustande. Das letzte Sagen hat das Kürenzer Ortsparlament ohnehin nicht bei der alleinigen Zuständigkeit der Stadt.
Für Ortsvorsteher Bernd Michels (CDU) ist die Sachlage sowieso klar, seit der Stadtrat das Aus für die Grundschule beschlossen hat.
Diskussionen und Vorwürfe


Der Ansicht stimmen aber nicht alle zu. Neu-Ortsbeiratsmitglied Karl Lübeck (FWG) als Wortführer der "Wiederaufroll-Fraktion" hält es für sinnvoll, sich nochmals mit dem Thema zu beschäftigen. Denn durch den nachgewiesenen Schimmelbefall der Egbert-Grundschule beim Nachbarn in Trier-Ost könnten die Karten neu gemischt werden. Etwa zugunsten der Kürenzer Grundschule, so die Hoffnung von Lübeck. In diesem Zusammenhang wirft er denn auch die Schulbezirksgrenzen neu in die Diskussion, über die es zu reden gebe.
Bernd Michels hingegen kann sich nicht vorstellen, dass der Stadtrat seinen einstigen Beschluss jemals über Bord werfen wird. Michels schlug vor, bis zum Herbst abzuwarten, wenn voraussichtlich das Schulentwicklungskonzept auf dem Tisch liegt. Gegen den Vorwurf, nicht genug für den Erhalt der Schule getan zu haben, wehren sich Stadtteilchef Michels und weitere Ratsmitglieder. "Wir haben die Schule nicht kampflos" aufgegeben", erinnert Michels und bezeichnete das beschlossene Grundschul-Aus als "das Bauernopfer der großen Parteien."
Ratsmitglied Tanja Wilhelm (SPD) weist darauf hin, dass die Schule am Standort Soterstraße ohnehin nur einen einzügigen Charakter gehabt habe. Die Kurve in der Schuldiskussion bekommt der Rat schließlich nach dem Hinweis von Harald Mander (CDU), dass sich alle Beteiligten "im Kreis drehen" würden. Das Thema wurde so vorerst beendet - die Schulentwicklung wird aber weiter beobachtet.
Auch andere Inhalte werden diskutiert. Richtig reagiert habe die Verwaltung laut Ortsvorsteher Bernd Michels mit dem Bebauungsplan BK 29 "Zwischen Avelsbacher Straße und Domänenstraße", indem der Baugenehmigung ein Bebauungsplanverfahren vorgeschaltet werde.
An der Stelle der Aral-Tankstelle soll ein Wohnhaus-Komplex entstehen (der TV berichtete). Wichtig für den Rat sind zwei Dinge. Die Altlasten sollen bedacht und eine überdachte Bushaltestelle eingerichtet werden.
Um "nichts Weltbewegendes" (Bernd Michels) geht es bei der Neugestaltung des Platzes bei der Sparkasse in der Domänenstraße. Der Stadtteilchef lässt sich vom Rat (acht Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen, eine Enthaltung) grünes Licht geben für 1000 Euro aus dem Ortsbeiratsbudget, um sich damit an Umbauarbeiten zu beteiligen. Laut Michels ist die Fläche "miserabel gepflastert" und mit einer "grässlichen" Bank versehen. Beides soll repariert werden wobei die Anzahl der vorhandenen Parkplätze unangetastet bleiben soll.
Beim Tagesordnungspunkt der "Verkehrssituation in der Robert-Schumann-Allee" auf dem Petrisberg fordert der Rat erneut, Tempo 30 und darüber hinaus eine Querungshilfe in dem Straßenzug einzurichten.

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