Der Tod kommt mit Tulpe

Trier · Eine gelungene Premiere hat das vom Verein Kulturlabor inszenierte Kindertheaterstück Ente, Tod und Tulpe in der Tufa gefeiert. Mit schauspielerischen Glanzleistungen und pfiffigen Einfällen führt das Stück Kinder wie Erwachsene an das Thema Tod heran.

 Tod (Ingo Paulick) und Ente (Judith Kriebel).TV-Foto: Anke Emmerling

Tod (Ingo Paulick) und Ente (Judith Kriebel).TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Das Wort Tod löst meist Schrecken und Furcht aus. Nicht anders geht es der munter in ihrem Teich gründelnden Ente, als sich ihr ein Besucher unter diesem Namen vorstellt. Doch er sieht gar nicht furchteinflößend aus.
Statt eines Sensenmanns steht da ein Buchhaltertyp in karierter Kleidung. Er hat eine Tulpe dabei, ist ausgesprochen höflich und erklärt der Ente, dass er sie immer schon begleitet hat.
Die Ente wird neugierig. Bald schon freunden sich beide an. Das ist die Ausgangshandlung des auf dem Kinderbuch von Wolf Erlbruch basierenden Stücks "Ente, Tod und Tulpe", bei dem es in der Inszenierung des Vereins Kulturlabor viel zu lachen gibt.
Judith Kriebel als äußerst lebensfrohe, kokette Ente und Ingo Paulick als tollpatschiger, lebensunerfahrener Tod liefern mit Hingabe Szenen voller Situationskomik. Da tobt das Publikum ab fünf Jahren, wenn sich beide eine Wasserschlacht liefern oder der Tod schwimmen lernen soll.
Und Erwachsene prusten, wenn die Ente als entschlossene Verführerin den Tod zum Balz-Tango nötigt. Von Hannah Ma stammt die witzige Choreografie dazu. Auch sonst glänzt die Aufführung unter der Regie von Alexander Ourth und Elke Reiter durch viele gute Ideen, zum Beispiel eine actionreiche Szenenfolge als "Film des Lebens" der Ente mit Soundtrack aus bekannten Filmmelodien.
Im Wechsel zu den turbulenten Momenten gibt es auch einige sehr poetische, stille und rührende, in denen die Protagonisten über Fragen zum Tod oder dem Jenseits sinnieren. Aber hier, wie auch beim ergreifenden Schluss, behält die positive Ausrichtung des Stücks die Oberhand. Insgesamt führt es wunderbar spielerisch an die Erkenntnis heran, dass der Tod ganz normaler Bestandteil des Lebens ist, nichts weiter als eine letzte Veränderung. aeExtra

Weitere Aufführung am 30. September, 15 Uhr. Schulvorstellungen am 24., 25., 26. und 27. September jeweils um 10 Uhr. Auf Wunsch bietet der Verein Kulturlabor eine theaterpädagogische Nachbereitung für Grundschüler in ihrer Schule an. ae

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort