Der Totentanz der Bräute
Trier · Dieses Wochenende haben die Tänzer von "Ballett im Hof" ein klassisches Ballett aus dem Jahr 1841 inszeniert. 500 Zuschauer bestaunten im Theater Trier das Tanzstück "Giselle". Die Musik zu dem populären Werk hat der französische Komponisten Adolphe Adam geschrieben.
Trier. Eine mystische Stimmung kehrt ein. Vor einem reich geschmückten Grab in einer dunklen Atmosphäre treten mehrere strahlend weiße Gestalten hervor und bringen den Saal zum leuchten. Es sind die verzweifelten Bräute, die kurz vor der Hochzeit ihren Tod erlitten und im Grab keine Ruhe fanden.
Die tanzenden Bräute gehören zum zweiten Akt des klassischen Handlungsballett "Giselle". Die Handlung stammt aus dem Jahre 1841 und wurde in der Pariser Oper erstmals aufgeführt. Dieses Wochenende waren es die Tänzer von "Ballett im Hof", die das Stück erneut mit Leben erfüllten.
Choreographiert von den Inhabern der Tanzschule Laurence Souc und Peter Mason, wurde das zweiaktige Ballett nach einem Libretto von Théophile Gautier und mit der Musik von Adolphe Adam im Theater Trier dargeboten. Erzählt wird die tragische Liebesgeschichte zwischen Prinz Albrecht und dem Bauernmädchen Giselle, das im ersten Akt dem Wahnsinn verfällt und schließlich stirbt.
Der zweite Akt dreht sich um die auferstandenen Bräute, die jeden Mann, dem sie begegnen, bis in den Tod tanzen. Auch Al-brecht soll diesem Schicksal verfallen, doch die tote Braut Giselle tanzt mit Albrecht bis zum Morgengrauen und rettet ihn aufgrund ihrer unerschütterlichen Liebe.
"Die Aufführung war wunderschön. Ich finde es ungewöhnlich für die heutige Jugend, sich klassischem Ballett zu widmen - und das mit Herz und Seele", meint die Besucherin Claudia Resch. Die 500 Zuschauer im Theater ließen sich von der zauberhaften Stimmung und dem klassischen Schauspiel bezaubern. "Mir hat besonders die schauspielerische Leistung der Tänzer gefallen. Auch die schönen Kostüme trugen zu dem gelungenen Stück bei", sagt Zuschauerin Henriette Kuhnbein, ebenfalls Balletttänzerin.
Gleichermaßen zufrieden waren auch die Inhaber der Tanzschule Laurence Souc und Peter Mason: "Wir sind sehr glücklich mit der Resonanz. Die Stimmung im Saal war einfach klasse. Für die Tänzer ist es schön, einmal außerhalb der vier Wände zu tanzen und den Applaus zu genießen."