Der über die Tasten tanzt

Am Sonntag werden in der Pfarrkirche St. Peter in Ehrang bei einem festlichen Kirchenkonzert alle Register gezogen. Der Grund: Seit 40 Jahren ist Musikdirektor Reinhold Neisius als Küster, Organist und Chorleiter die gute Seele in der katholischen Kirchengemeinde. Der Reinerlös aus dem Konzert dient dem Kauf von zwei Kirchenglocken für die Pfarrkirche.

 Seit 40 Jahren als Küster, Organist und Chorleiter in Ehrang tätig: Musikdirektor Reinhold Neisius. TV-Foto: Gabriela Böhm

Seit 40 Jahren als Küster, Organist und Chorleiter in Ehrang tätig: Musikdirektor Reinhold Neisius. TV-Foto: Gabriela Böhm

 Seit 40 Jahren als Küster, Organist und Chorleiter in Ehrang tätig: Musikdirektor Reinhold Neisius. TV-Foto: Gabriela Böhm

Seit 40 Jahren als Küster, Organist und Chorleiter in Ehrang tätig: Musikdirektor Reinhold Neisius. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. Wer Reinhold Neisius treffen möchte, muss nahe der Pfarrkirche St. Peter nur seinem Gehör folgen. Wie auf Bestellung klingen die Töne der 15 Jahre alten Link-Orgel durch die Kirchenmauern nach draußen. Zwei Stockwerke höher auf der Empore wird aus der Vermutung Gewissheit: Hier sitzt Reinhold Neisius an der Orgel, lässt seine Finger über die Tasten tanzen und lächelt dabei. So wie in diesem Moment kennen ihn die Ehranger. Seit 40 Jahren steht der 63-Jährige im Dienst der Ehranger Pfarrei. "Ich bin jeden Sonntag in der Kirche, außer im Urlaub. Aber sowas geht nur, wenn dabei auch die Familie mitspielt", sagt Neisius, dem das öffentliche Interesse an seiner Person nicht recht geheuer scheint.

Dabei dürfte und sollte es voll werden am Sonntag in der Ehranger Kirche St. Peter. Dann nämlich können etwa 700 Besucher in den Genuss von Chormusik kommen, die vom Barock bis in die Neuzeit reicht. Domorganist Josef Still wird die Orgel spielen, Neisius den mit insgesamt 150 Personen zusammengefügten Kirchen-, Männer- und Kinderchor dirigieren. Gesangssolisten und Musiker werden das 90-minütige Programm begleiten.

Die Idee zu dem Konzert hätten Pastor Markus Nicolay und Neisius gleichzeitig gehabt. "So haben die Chöre eine Gelegenheit, wieder vor großem Publikum zu singen", sagt Neisius, der dank seiner Beliebtheit die Mitgliederzahlen der Chöre beständig halten kann.

Das Hauptanliegen für das Konzert dient allerdings den Kirchenglocken. Das Glockengeläut ist mit drei Tönen unvollständig, seit die Glocken nach dem Krieg als Provisorium gekauft wurden. Da ohnehin in diesem Jahr der Glockenturm renoviert werden soll, bietet sich eine gute Gelegenheit, mit den fehlenden Cis- und H-Glocken den Klang zu komplettieren.

"Die Ehranger haben schon so viel für ihre Kirche gespendet. Vielleicht setzen sie dem ein kleines Krönchen auf", hofft Neisius. Das wird sich zeigen, wenn die letzten Klänge von Beethovens "Die Himmel rühmen des ewigen Ehre" verklingen. Dass sie routiniert geleitet werden, versteht sich von selbst - Neisius dirigierte das Werk schon als 16-Jähriger.

Festliches Kirchenkonzert, Sonntag, 1. März, 16 Uhr Pfarrkirche St. Peter, Ehrang.

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