Der weitgereiste Mönch lobt den Papst

Trier-Süd · Wenn in der "fünften Jahreszeit" in die Halle am Bach geladen wird, dann weiß man: Es wird geschunkelt und gelacht in Trier-Süd an Fasenacht. So lautet das diesjährige Motto der KG Trier-Süd, und mehr als 300 Besucher sind zur Seniorensitzung erschienen.

 Das kommt an: Das Männerballett der KG Trier-Süd tanzt zum Oldie „YMCA“ der Band Village People. Da ist auch eine Zugabe fällig. TV-Foto: Dorothee Quaré

Das kommt an: Das Männerballett der KG Trier-Süd tanzt zum Oldie „YMCA“ der Band Village People. Da ist auch eine Zugabe fällig. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier-Süd. Auf einen prominenten Stadtteilbewohner können die Karnevalisten im Süden immer zählen: Auf Oberbürgermeister Klaus Jensen, der in Begleitung seiner Frau, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, zur Seniorensitzung in die voll besetzte Halle am Bach kommt. "Sonst hab ich auch immer meine Kappe auf, aber ich komme jetzt direkt aus England", erklärt Jensen, der einen Sonderapplaus für alle Aktiven der traditionsreichen Karnevalsgesellschaft einfordert. Von diesen gibt es viele, im Hintergrund und auf der Bühne: Drei Garden - alle Tänzerinnen in neuen, aufeinander abgestimmten Kostümen - sowie Solomariechen Larissa Rosch sorgen mit ihren rasant choreografierten Tänzen für beste Unterhaltung, Büttenredner wechseln sich mit Gesangstalenten wie Jenny Adrian, den "No Names" (Jürgen Zender und Peter Kritzke) und den stimmgewaltigen Bachmelodikern ab - leider ohne Siegfried Klein, der Anfang Oktober plötzlich verstorben ist.Das beliebte Trier-Süder Gesangstrio "Die Wapedis" ist somit Geschichte.Weit gereist ist der "Mönch" Gerhard Franzen, und er hat so manches mitbekommen. "Wenn man politisch nicht mehr kann, dann wechselt man zur Deutschen Bahn", stellt er fest. "So dachte sich Pofalla eben, doch wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Vorbilder sieht er eher im Klerus. "Der Limburger Bischof ist mein persönlicher Held", gesteht er: "Während Schäuble noch sortiert die Schulden, feuert der heraus die Gulden." Lob hat er auch für den Ex-Papst: "Clever unser Benedikt. Der erste Papst, der Rente kriegt." Daher das Motto des Mönchs: "Ohne Moos nix los - und Amen." Einer, der seit Jahren gern in die Bütt steigt, ist der Präsident der KG Trier-Süd, Werner Franzen. Gemeinsam mit Willi Neu, aber auch allein, blödelt er allzu gern. Kostprobe: "Im Jahr 1730 haben die Saarländer die Kloschüssel erfunden. Im Jahr 1735 haben sie gemerkt, dass da auch ein Loch rein muss." Als "Blödmann" trägt Franzen ein leuchtendes Figürchen auf dem Hut und schiebt volle Einkaufswagen auf die Bühne. Willi Neu gibt als "Dessous-Fachmann" Weisheiten über Körbchengrößen zum Besten.Ein besonderes Vergnügen bieten auch die "Drei Tenöre" (Carlo Rosch, Peter Audesirk und Siggi Sag), die sich auf absonderlichste Weise verrenken, gesichert durch am Boden befestigte Skistiefel. Das Publikum erklatscht sich eine Zugabe, ebenso vom Männerballett, das mit "YMCA" auf den Spuren der Disco-Band "Village People" aus den 70er Jahren wandelt.Zu den prominenten Gästen der Sitzung zählen der Wasserbilliger Bratzelkönig mit Gefolge sowie Stadtprinz Marc II, der Carmen Wagner, Michaela Wittrock und Frank Gotthard mit Orden auszeichnet. DQDie Akteure: Sitzungspräsident Dietmar Schwan; Sylvia Reiß, Herbert Kaiser, Ralf Karl, Jenny Lorig, Sonja Zimmermann (Trainerin Kindergarde), Lisa Wegner (Trainerin Jugendgarde), Sabrina Rohn (Trainerin Große Garde), Marion Rosch (Trainerin Solomariechen), Tanzband "Magic" (Werner und Pascal Krames). Weitere Termine: Am 16. Februar um 14.11 Uhr Kinderprinzenempfang und -ball, am 22. Februar um 20.11 Uhr zweite Sitzung, am 27. Februar um 20.11 Uhr Weiberball, am 1. März um 20.11 Uhr dritte Sitzung, am 3. März um 14.11 Uhr Rosenmontagsball, am 4. März um 20.11 Uhr Kehraus mit Heringsessen und Wupptusbeerdigung. Extra

"Mönch" Gerhard Franzen stellt in der Bütt fest: "Die Schulen ließ die Stadt im Stich, die Kinder spielen Bäumchen wechsel dich. Schimmel hier und Wasser dort - es hilft alles nichts, das Geld ist fort."

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