Bilder sagen mehr Als die Tiere an Land kamen und Waxweiler an der Küste lag

Vor 400 Millionen waren große Teile der Eifel von einem flachen tropischen Meer bedeckt. Das Dorf Waxweiler (Eifelkreis Bitburg-Prüm) lag im so genannten Devon in einem Flussdelta. Davon zeugen spektakuläre Fossilien, die in einem Steinbruch nahe des Ortes gefunden wurden und für die eigens ein Museum entstand. Das Devonium macht die Entwicklung des Lebens in den vergangenen 400 Millionen Jahren anschaulich.

  Im Erdzeitalter des Devon entstanden die ersten Tetrapoden (Landwirbeltiere), die zeitweise auf dem Trockenen leben konnten.

Im Erdzeitalter des Devon entstanden die ersten Tetrapoden (Landwirbeltiere), die zeitweise auf dem Trockenen leben konnten.

Foto: Getty Images/iStockphoto/estt

So etwas würde man in Waxweiler nicht unbedingt vermuten: Das Devonium ist ein Museums-Highlight in Deutschland. Seine Ausstellung verbindet die Zeit von vor 400 Millionen Jahren mit heute.

Denn im Devon eroberten Lebewesen das Land. Damals lag Waxweiler in einem Flussdelta, das Experten mit dem heutigen Orinoco-Delta in Venezuela vergleichen. Große Teile der Eifel waren von einem warmen tropischen Meer bedeckt, in dem es von Pflanzen und Tieren nur so wimmelte. Entsprechend groß ist die Zahl der Fossilien, die hier gefunden wurden und von denen die wichtigsten im Devonium zu sehen sind.

Devonium in Waxweiler macht Erdgeschichte erfahrbar
16 Bilder

Ein Blick in die Eifel vor 400 Millionen Jahren

16 Bilder
Foto: Hoeser Rudolf

Der überwiegende Teil der Funde stammt aus dem Steinbruch Köppen in der Nähe des Dorfes und wurde von Familie Rebske aus Bergisch-Gladbach in über 25 Jahren zusammengetragen.

Diese Fossilien sind so bedeutend, dass sich die Gemeinde Waxweiler entschloss, sie in einem Museum, dem „Devonium“, zu zeigen. Im Ausstellungsraum lernen die Besucher die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt im Zeitraffer kennen. Es stellt auch eine Verbindung zum umliegenden Naturpark Südeifel her, wo man „Überlebende des Devons“ wie Farne, Moose und Bärlappgewächse findet.

 Das Fossil eines Panzerfischs, der als einer der wichtigen Vorläufer der ersten Tiere gilt, die den Schritt aufs Land wagten. Ein großer Teil der Funde aus dem Steinbruch Köppen werden der Familie Rebske aus Bergisch Gladbach zugeschrieben.  Anlass für die Gemeinde Waxweiler ein eigenes Museum daraus zu machen, einmalig in Deutschland.

Das Fossil eines Panzerfischs, der als einer der wichtigen Vorläufer der ersten Tiere gilt, die den Schritt aufs Land wagten. Ein großer Teil der Funde aus dem Steinbruch Köppen werden der Familie Rebske aus Bergisch Gladbach zugeschrieben. Anlass für die Gemeinde Waxweiler ein eigenes Museum daraus zu machen, einmalig in Deutschland.

Foto: Hoeser Rudolf

Auch den Veränderungen im Klima und der Wanderungen der Kontinente über den Globus wird Platz eingeräumt. Die Besucher können sich so in die Veränderungsprozesse des Planeten eingebunden fühlen und es wird ihnen auch die Erde präsentiert, wie sie in 50 Millionen Jahren aussehen wird.

Das wissenschaftliche Konzept für die Ausstellung wurde auf der Grundlage einer Vorarbeit der Sammlerfamilie Rebske von einem Team von Wissenschaftlern erarbeitet. Die Museumsinhalte sind daher auf dem wissenschaftlich neuesten Stand.

Der überwiegende Teil der Funde aus dem Steinbruch Köppen werden der Familie Rebske aus Bergisch Gladbach zugeschrieben. In mehr als 25 Jahren wurden die Exponate gesammelt. Anlass für die Gemeinde Waxweiler ein eigenes Museum daraus zu machen, einmalig in Deutschland.

Der überwiegende Teil der Funde aus dem Steinbruch Köppen werden der Familie Rebske aus Bergisch Gladbach zugeschrieben. In mehr als 25 Jahren wurden die Exponate gesammelt. Anlass für die Gemeinde Waxweiler ein eigenes Museum daraus zu machen, einmalig in Deutschland.

Foto: Hoeser Rudolf

Das „Devonium Waxweiler“ verspricht Besuchern, auf spielerische Weise über Ertasten und Riechen mit der Erdgeschichte vertraut zu machen. Die Welt vor 400 Millionen Jahren soll mit allen Sinnen erlebt werden. Dazu gehören Spielelemente, wie kleine Erdkugeln, die die Lage der Kontinente zu verschiedenen Erdzeitaltern wiedergeben oder eine Riechstation, in der man Fossilien riechen kann.

Um Waxweiler herum führt der Devon-Pfad. Auf den 16 Kilometern über Felsen und tief eingeschnittene Flusstäler wird deutlich, wie sehr das Zeitalter des Devon noch heute die Eifel-Landschaft prägt. Wer möchte, kann auch selbst auf Fossiliensuche gehen, in der nahen Umgebung werden noch heute häufig ansehnliche Fossilien-Funde gemacht. Lars Ross

Die Öffnungszeiten des Devoniums in Waxweiler sind montags, dienstags und freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 16.30 Uhr, donnerstags 9 bis 12 Uhr und im Juni, Juli und August samstags von 10 bis 12 Uhr.
Der Eintritt kostet vier Euro für Erwachsene, Kinder ab sechs Jahren zahlen drei Euro, Familien-
karten gibt es für zwölf Euro
Führungen für Gruppen nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

 Fressen und gefressen werden im Zeitalter des Devons (vor 419 bis 358 Millionen Jahren): Seeskorpione, die sich von kleineren Trilobiten am Grund des Wasser ernähren, werden wiederum vom Raubfisch Dunkleosteus erbeutet.

Fressen und gefressen werden im Zeitalter des Devons (vor 419 bis 358 Millionen Jahren): Seeskorpione, die sich von kleineren Trilobiten am Grund des Wasser ernähren, werden wiederum vom Raubfisch Dunkleosteus erbeutet.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Aunt_Spray

Weitere Informationen unter Telefon 06554/811 oder im Internet unter
www.devonium.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort