Diakonisches Werk verabschiedet Geschäftsführer Baumgarten

Trier · Bernd Baumgarten hat mehr als zwei Jahrzehnte lang die Geschäfte des Diakonischen Werls Trier und Simmern-Trarbach geführt. Jetzt macht er Platz für Nachfolger Carsten Stumpenhorst. Die nächste Phase seines Lebens verbringt Baumgarten im Kosovo, wo er sich für behinderte Menschen einsetzen will.

 Lunchpaket zum Abschied: Nachfolger Carsten Stumpenhorst (rechts) überreicht einen Geschenkkorb an den scheidenden Chef der Diakonie, Bernd Baumgarten. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler.

Lunchpaket zum Abschied: Nachfolger Carsten Stumpenhorst (rechts) überreicht einen Geschenkkorb an den scheidenden Chef der Diakonie, Bernd Baumgarten. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler.

Trier. "Manchmal war es so, als wäre ich mit der Diakonie verheiratet", sagt Bernd Baumgarten. Nach 21 Jahren im Amt ist der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes der Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach jetzt mit einem feierlichen Akt im Dietrich-Bonhoeffer-Haus verabschiedet worden. Eine Minute von seinem Büro entfernt wohnte der 60-Jährige in der Trierer Engelstraße.
Neue Beratungsangebote


Als er 1990 Geschäftsführer der Diakonie wurde, gab es sechs Mitarbeiter. Heute zählen die beiden Kirchenkreise 40 Mitarbeiter im Diakonischen Werk. Unter der Führung Baumgartens wurden neue Beratungsangebote geschaffen, etwa für schwangere Frauen.
Es sei seine Leidenschaft gewesen, den Menschen zu helfen. Das bestätigte Pfarrer Albrecht Bähr, der eine Laudatio auf Baumgarten hielt. "Er hat alles ein bisschen anders gemacht, und neue Wege lohnen sich", sagte auch die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer. Besonders würdigten die Festredner Baumgartens Arbeit im Kosovo. Seit fünf Jahren arbeitet die Diakonie Trier schon mit dem Land im Balkan zusammen."Ich bewundere es, wie man dort unter den härtesten Umständen und mit geringen Mitteln so viel leisten kann", erklärte Baumgarten selbst seine Motivation. Seit drei Jahren werden dort mit Hilfe der Diakonie Traumatherapeuten ausgebildet.
Statt Geschenken zum Abschied wünscht sich Baumgarten deshalb Spenden für das Kosovo, wo er seit Dezember lebt und arbeitet. "Die Menschen leben dort viel mehr nach Traditionen. Die soziale Verantwortung füreinander ist viel größer, da es keinen Sozialstaat gibt", erzählt Baumgarten von seinen Erfahrungen aus dem Balkanland.
Er habe seine Arbeit geliebt. Nun sei es aber Zeit zu gehen: "Ich gehe nicht mit Tränen." Er habe so viele "Kinder" in der Diakonie gehabt, sagte Baumgarten. Sein liebstes darunter sei das Integrationshotel Vinum am Trie-rer Hauptbahnhof, in dem behinderte mit nicht behinderten Menschen zusammenarbeiten. Im Kosovo arbeite er jetzt an einem ähnlichen Projekt - einer Bio-Hühnerfarm, in der behinderte Menschen einen Job finden sollen. ass

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