Dicke Damen, glubschäugige Tiere

KONZ/TRIER. Petra Greiff stellt regelmäßig in der Trierer Galerie Kaschenbach ihre Bilder aus. Die Autodidaktion und Erzieherin aus Konz-Könen malt lustige Acrylbilder. Ihre Fähigkeiten vermittelt Greiff Kindern in einem Kunstprojekt.

Ein freundlicher Aprilmorgen, ein geschmackvoll eingerichtetes Einfamilienhaus in einer Seitenstraße von Konz-Könen. Hier lebt die vierköpfige Familie und hier ist die zweite der beiden Arbeitsstätten von Petra Greiff. 15 Stunden arbeitet sie in der Kita St. Amandus Konz-Könen gleich um die Ecke und betreut dort die Vorschulkinder mit einem Kunstprojekt. "Meine Großtante sagte mir schon als Kind, dass ich mein Leben mit der Malerei gestalten müsste. Ein Nachbar meinte: Du musst was mit Kindern machen", erinnert sie sich schmunzelnd. Kreativität und Kinder bringt sie in der Tat unter einen Hut. Seit ihrer Kindheit malt Greiff, stieg vor vier Jahren von Aquarell und Seide auf Acryl um - und mischt seitdem in Ausstellungen in der Region mit kräftigen Farben mit. Lustige, großformatige Bilder mit glubschäugigen, bunten Tieren, dicken Damen oder Stillleben: Die Bilder von Greiff kommen an, gehen preislich erschwinglich über die Theke und waren schon in Köln, Bonn oder Berlin ausgestellt. Zum vierten Mal in Folge dekorieren sie derzeit ein Fenster in der Galerie Kaschenbach, die der 39-Jährigen zu einem gewissen Bekanntheitsgrad verhalf. Ein Besuch bei einem Malkurs im Konzer Atelier "Raum für Kunst" bewirkte bei ihr einen Aha-Effekt. "Das kann ich ja", merkte sie und legte zu Hause umgehend mit dem Malen los. Der Teigschaber musste dran glauben, den sie als Spatel für ihre Acrylarbeiten noch heute benutzt, wie sie lachend erzählt. Ihre ersten lustigen Tierbilder kamen so gut an, dass sie - auf Anfrage ihres Mannes - vor zwei Jahren erstmals bei Kaschenbach ausgestellt wurden. "Frau Greiff, das Fenster wird leer!" Mit diesem Anruf hätte sie sich doch etwas überfordert gefühlt, schließlich musste sie ständig nachproduzieren. Was bei der momentanen Ausstellung bei Kaschenbach wohl eher nicht der Fall sein dürfte - schließlich stehen die Vorbereitungen für die Kommunion des Jüngsten an. "Ich kann nicht erklären, was mich inspiriert", sagt die sympathisch offene Frau und schmunzelt. "Neulich war es ein Motiv auf einer Zewa-Rolle." Auch das SWR 3-Clubmagazin wurde auf ihre Elch-Bilder aufmerksam und veröffentlichte sie als "Gemöööhlde". Die Malerei als einzigen Beruf kann sie sich nicht vorstellen. "Allein oben im Kämmerlein zu hocken, das wäre nichts für mich." Gute Chancen also für die Könener Kindergartenkinder, denen sie nach der Bildbetrachtung und geschichtlichen Einordnung von Klassikern in Einzelarbeit Bildaufbau und Farbenlehre vermittelte und mit ihnen in einzelnen Arbeitsschritten Kunstwerke erstellt. Klar, dass auch diese Arbeiten ausgestellt werden.

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