Die 1030-Jahr-Feier kommt bestimmt

Wir schreiben das Jahr 1998. Ortsvorsteher Erwin Berg blättert im Kalender und bemerkt: Irsch steuert auf einen runden Geburtstag zu - 1025 Jahre anno 2000. Für Berg Grund genug, der langen Geschichte Irschs nachzugehen und in einer Chronik aufzuarbeiten und festzuhalten. Obendrein wünscht er sich, dass der Geburtstag nicht sang- und klanglos an den Irschern vorbei gehen, sondern mit einem Jubiläums-Fest gehörig gefeiert werden möge. 1998 gründet sich so der Kulturverein Trier-Irsch, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, gemeinsam diese Aufgaben zu meistern. Als lockerer Zusammenschluss bestand der Kulturverein schon früher, erinnert sich der Vereins-Vorsitzende Erwin Berg.Der Renner: Ausstellung mit Hobby-Kunst

Denn der Ortschef hatte es in Irsch zur guten Tradition gemacht, zwei Mal im Jahr alle Ortsvereine zusammenzutrommeln. Bei diesen Koordinierungs-Treffen besprachen sie die anstehenden Veranstaltungen. Die Irscher Burg war stets besonders beliebt als Kulisse für Vereinsfeste. Bei den regelmäßigen Treffen wurde geklärt, wer wann welchen Termin und Ort für sein Vereinsfest bekommt. Durch diese Absprachen stand der gegenseitigen Hilfe unter den Vereinen nichts mehr im Wege. Im offiziell gegründeten Kulturverein sind ebenso alle Vereine vertreten. Gemeinsam konnten zwei Kapellchen, Wegekreuze und Kirchenfahnen im Ort restauriert werden. Ideengeber für diese Aktionen war der Irscher Alfred Marx, der mit dem Verkauf seines Jahres-Kalenders mit alten Fotografien aus Irsch und Umgebung sich dem Gedanken der Erhaltung und Restaurierung alter Kulturgüter im Ort verschrieben hatte. Die Fotos aus einer Ausstellung über "Irsch im Wandel der Zeit" hat der Kulturverein im Mai einen Bildband herausgegeben. Doch der Kulturverein will nicht nur historische Kulturgüter bewahren und schützen, sondern auch neue künstlerische Aktivitäten fördern. Den richtigen Riecher hatte der Kulturverein, als er eine Hobby-Künstler-Ausstellung ins Leben rief. 2001 konnten in der Grundschule Hobby-Künstler und Bastler mietfrei ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren. "Wir hatten einen unglaublichen Zuspruch. Die Ausstellung hat sich inzwischen herumgesprochen", freut sich Erwin Berg. Ihr großes Geschick stellten unter anderem die Krippenbauer und Schöpfer von Nikolausfiguren unter Beweis. In diesem Jahr will der Kulturverein auch Kindern ermöglichen, bei der Hobby-Künstler-Ausstellung am ersten Adventswochenende auszustellen. Mittlerweile unterstützen 80 Mitglieder den Kulturverein mit ihren Jahresbeiträgen. Für die Zukunft hat sich der Kulturverein das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Irscher Mundart aufzuarbeiten. "Auch die alten Irscher sprechen kaum noch platt, weil dies als unfein galt. Wir wollen die Sprache nun für die Nachwelt erhalten", erläutert Berg. Diskutiert wird im Kulturverein auch darüber, ein Jahresheft herauszugeben, in dem festgehalten wird, was in betreffenden Jahr in Irsch vorgegangen ist und in dem auch an historische Begebenheiten erinnert wird. Für 2005 hat sich Erwin Berg schon im Kalender notiert: Straßenfest rund um die Irscher Burg. Der Kulturverein will alle fünf Jahre für die Irscher und mit ihnen wieder wie beim Orts-Jubiläum "1025" ein großes Fest feiern und so regelmäßig an die lange Geschichte von Irsch erinnern. Morgen in unserer Stadtteil-Serie: Was ist aus dem Bürgergutachten geworden?

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