Die Ablösung der CDU

Rasend schnell und bis auf die Ratssitzung am 29. Oktober unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat sich die politische Szene in Trier verändert. Die aktuelle Konstellation in der Rathausspitze gab es noch nie.Georg Bernarding (CDU) wird 2010 den Stadtvorstand, dem er seit 22 Jahren angehört, verlassen müssen.

Der Rat hat ihn nicht wiedergewählt, das Ampel-Bündnis war gegen ihn. Bernarding hatte keine Gelegenheit, auch nur ein Wort dazu zu sagen. Der Streiter für Kitas, Feuerwehren und Rasenplätze antwortete auf die Frage des TV, wie und wo es mit ihm weitergehen soll, mit einem Satz: "Das ist meine Privatsache." Ein trauriger Abschied nach fast einem Vierteljahrhundert mit einem der undankbarsten Jobs in der Rathausspitze.

Ablösen wird ihn Angelika Birk (Die Grünen). Die Trierer haben bisher noch keinen einzigen Blick auf die Frau werfen können, die in Zukunft eine zentrale Rolle am Augustinerhof spielt. Thomas Egger (FDP) übernimmt das neu geschaffene Wirtschafts- und Kulturdezernat.

Ab 2010 wird der sozialdemokratische Oberbürgermeister Klaus Jensen demnach mit einer Dezernentenriege arbeiten, in der die bis 2007 absolut dominierende CDU nur noch einen Posten besetzt, und zwar den der Baudezernentin Simone Kaes -Torchiani. Dieser Stadtvorstand sitzt einem Rat gegenüber, in dem SPD, FDP und die Grünen bei vollständiger Anwesenheit eine absolute Mehrheit erreichen. Der Machtwechsel ist komplett, die CDU wurde auf beiden Ebenen abgelöst.

Trier darf jetzt darauf warten, ob diese übereinstimmende politische Färbung in Stadtvorstand und Stadtrat spürbare Entwicklungen und Verbesserungen bewirkt.cju/jöl

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